Schweiz
Luftfahrt

Swissport-Angestellte drohen mit Streik

Swissport-Angestellte drohen mit Streik

23.06.2022, 10:3223.06.2022, 16:09

Die Angestellten des Bodenabfertigers Swissport haben ihren Gesamtarbeitsvertrag (GAV) auf Ende 2022 gekündigt. Damit ist der erst vor gut einem Jahr ausgehandelte «Krisen-GAV» schon bald wieder Geschichte.

Eine Fortführung des Krisen-GAV sei für die Mitarbeitenden unter den aktuellen Umständen nicht mehr zumutbar, erklärten die Gewerkschaften SEV-GATA, VPOD und KFMV am Mittwoch in einem Communiqué. Kampfmassnahmen für bessere Arbeitsbedingungen in den nächsten Wochen werden nicht ausgeschlossen.

Les employes de la societe Swissport protestent concernant les nouvelles conditions d
Swissport-Angestellte streiken im Januar 2021 in Genf.Bild: keystone

Zurück zum alten Arbeitsvertrag

Die zwei Corona-Jahre hätten viel von den Swissport-Mitarbeitenden abverlangt, schrieben die Gewerkschaften. Im Krisen-GAV hätten die Angestellten Lohneinbussen, längere Arbeitszeiten in Kauf genommen und auf Ferien- und Frei-Tage verzichtet. «Sie machten alles, um Swissport durch die Krise zu bringen.» Die Stimmung beim Bodenpersonal am Flughafen Zürich sei sprichwörtlich am Boden.

Nun habe der Normalbetrieb wieder Fahrt aufgenommen. Deshalb sei es «höchste Zeit», auch bei den Arbeitsbedingungen zum Normalbetrieb zurückzukehren. Doch nach diversen Verhandlungen sei klar, dass Swissport nicht auf die Forderungen des Personals eingehen wolle.

«Wir wollen mindestens zurück zum GAV19, dem Gesamtarbeitsvertrag, der vor der Krise gegolten hat», sagte Gewerkschaftssekretärin Regula Pauli. Zudem verlange das Bodenpersonal einen Teuerungsausgleich sowie eine Verbesserung bei freien Tagen.

Swissport reagiert mit folgendem Statement: «Swissport Zürich bedauert den Entscheid der Verbände und wird den Dialog weiter aktiv aufrecht halten. Übereinstimmend haben die Sozialpartner am 20. Juni 2022 beschlossen, die seit April 2022 laufenden GAV-Verhandlungen ab August 2022 weiterzuführen, mit dem gemeinsamen Ziel, auf 1.1.2023 einen neuen Gesamtarbeitsvertrag abschliessen und die Sozialpartnerschaft fortführen zu können.»

(yam/sda/awp)

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12 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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7immi
23.06.2022 11:12registriert April 2014
Absolut verständlich. Die Anstellungsbedingungen waren schon vor Corona schlecht. So konnte man kaum noch eine Vollzeitstelle erhalten, die Löhne waren tief und die Ruhezeit zwischen zwei Schichten kurz. Während Corona wurden die Bedingungen dann noch schlechter (grundsätzlich ok für eine begrenzte Zeit zur Rettung des Unternahmens), jetzt ist die Krise aber vorerst überstanden und die Bedingungen müssen besser werden. Verstehe den Unmut und die Aktion. Schade nur, dass viele Unschuldige Reisende darunter leiden werden und nicht die Kader...
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insert_brain_here
23.06.2022 13:28registriert Oktober 2019
Ist doch überall das gleiche, in der Krise sollen die Angestellten Teamplayer sein und den Gürtel enger schnallen, wenns dann wieder läuft will die Chefetage aber die eingesparte Kohle behalten.
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Atavar
23.06.2022 13:45registriert März 2020
Jeder abhängig Angestellter sollte sich merken:
Im Zweifel wird dir dein Goodwill ggü. dem Arbeitgeber nicht vergolten!

Entgegenkommen seitens AN? In Zukunft nur noch vorsichtig und scheibchenweise!
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