Es ist Ferienzeit, es ist heiss – und schon kommen sie aus ihren Sommerlöchern gekrochen. Die Rede ist von den Bisexuellen, die sich in einer bilateralen Beichte im Blick «outen». Dort steht geschrieben, dass « immer mehr Schweizer Frauen» ihre sexuellen Erfahrungen «preisgeben». Nicht nur in Hollywood! Naja, wenn die Schweiz schonmal mit der anderen, amerikanischen Traumfabrik verglichen wird, will man ja auch nicht meckern!
Zu der Gurken-Phrase «immer mehr» schreibe ich jetzt mal nichts mehr.
Etwa darüber, dass die Bisexuellen sich nicht outen, sondern ein Coming Out haben, weil sie ja ihren Präferenzen selbst öffentlich machen. Beim Outing wird man ja von jemandem anderes «enttarnt». Ich habe zum Beispiel hier und jetzt mein Coming out als schamloser Schmierfink (Journalist) – und könnte Bea Egli als unfassbar aalglatte Heimatpuppe outen, die niemandem weh tun würde und daher gerne ungefähr bleibt. Das tue ich aber nicht. (Komm doch selber raus, Bea!)
Doch zurück zum Blück. Wer sind denn nun jene Bisexuellen, die aus ihrem herzigen Sommerloch keine Mördergrube machen? Mit zittriger Hand überlese ich den Teil, in dem die üblichen Verdächtigen aus den USA vorkommen – Miley Cyrus, Cara Delevingne und Konsorten – nur um dann zu lesen, dass die Schweizerinnen aus derselben Kategorie kommen! Etwa Milo Moiré, die nicht nur in schon anstrengender Regelmässigkeit Seelenstriptease macht, sondern auch dauernd ihre Klamotten in der Öffentlichkeit auszieht.
Sie sagt laut «Blick» einen Satz zum Thema: «Es fühlt sich immer zart an.» Das ist natürlich schon mal hart! Dann wird Ex-Miss Nadine Vinzens befragt: «Frauenküsse sind speziell, aber Männerküsse sind besser.» Na, das lässt ja ... tief blicken. Nein, jetzt wollen wir endlich Fleisch am Knochen. Who's next? Ah, Anja Zeidler, die 21-Jährige, die als «Fitnessmodel» firmiert. «Ich bin schon viel weiter gegangen, als nur rumzuknutschen.» Roaaaarrr, das ist Heavy Petting fürs Gehirn!!!
Und last but not least hat sich ja just Bachelor-Brezel Frieda Hodel von ihrem TV-Freund getrennt. Sie gibt zu Protokoll (wenn nicht gar preis): «Wer weiss, vielleicht werde ich jetzt ja neugierig.» Sie habe sich das auch noch nicht überlegt, bis der «Blick» deswegen angefragt hatte.
Ich darf nochmal zusammenfassen: «Gerade Jungstars nehmen kein Blatt vor den Mund», wenn es um Bisexualität geht, schreibt «Blick». Und nötigt eine 21-jährige und drei 32-jährige Schweizerinnen zu einem Geständnis, um sie flugs zu «outen». Von den vier Frauen kann es sich eine nur vorstellen, eine ist «Nacktkünstlerin», eine meint, Männerküsse seien besser, und eine ist notorisch klamm an Aufmerksamkeit.
Aber gut, (homosexueller) Humor, ist, wenn man trotzdem lacht. Erinnert mich ein bisschen an Viktor Gauss ...