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900 Stellen in Gefahr? SRG warnt vor Halbierungs-Initiative

900 Stellen in Gefahr? So warnt die SRG vor der Halbierungs-Initiative

20.11.2023, 11:1420.11.2023, 13:00
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Gilles Marchand, Generaldirektor SRG spricht an einer Medienkonferenz, am Freitag, 16. April 2021, in Bern. Die Leitung der SRG nimmt Stellung zu Belaestigungsvorwuerfen vom November 2020. (KEYSTONE/P ...
SRG-Generaldirektor Gilles Marchand kritisiert die Pläne des Bundes.Bild: keystone

Anfangs November präsentierte Bundesrat Albert Rösti die Gegenmassnahmen zur Halbierungs-Initiative. Gemäss Plan des Bundes soll die Serafe-Gebühr Stück für Stück auf 300 Franken gesenkt werden. Am Montag reagierte die SRG erstmals auf die Pläne. In einer Medienmitteilung zeichnet sie ein düsteres Bild:

«Mit dem Rückgang der Werbeeinnahmen und der Streichung des Teuerungsausgleichs würden der SRG ab 2027 bis zu 240 Millionen Franken fehlen. Rund 900 Stellen müssten stufenweise über alle Regionen hinweg abgebaut werden.»

SRG-Führung befürchtet massiven Qualitätsverlust im Programm

SRG-Verwaltungsratspräsident Jean-Michel Cina wird in der Mitteilung wie folgt zitiert: «Eine Demokratie lebt davon, dass die Bürgerinnen und Bürger gut informiert sind. In einer Zeit, in der Medien mit wachsenden Finanzierungsproblemen kämpfen und Stellen abgebaut werden, ist es falsch, die SRG massiv zu schwächen.»

Und auch SRG-Generaldirektor Gilles Marchand schlägt in die gleiche Kerbe: «Von einem gesunden und solid finanzierten öffentlichen Medienhaus profitiert der gesamte Medienplatz Schweiz. Die SRG unternimmt alles, um den starken Rückgang ihrer kommerziellen Einnahmen zu kompensieren. Eine weitere Schwächung würde sich mit Sicherheit negativ auf die Qualität der Programmleistungen auswirken, und zwar in allen Regionen. Zum Nachteil des Publikums.»

SRG geht von Nicht-Erfolg der Initiative aus

Die SRG erwarte weiterhin eine angemessene Finanzierung vom Bundesrat für den bestehenden Leistungsauftrag, heisst es weiter. Sie gehe zudem davon aus, dass das Volk diese Initiative ablehne, weil sie viel zu radikal sei und die Existenz der SRG gefährde.

(jaw/chm/sda)

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322 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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BG1984
20.11.2023 11:26registriert August 2021
Ich habe selbst mal dort gearbeitet. Das ist ein riesengross aufgeblasener Apparat. Die paar Stellen machen gar nichts aus. Im Gegenteil, das könnte die Effizienz steigern. Vielleicht sollte man beim Streichen vorallem beim Hierarchischen System anfangen.
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olizont
20.11.2023 11:30registriert Mai 2015
Mit diesen Argumenten wird die Initiative angenommen. Ich gratuliere der SRG!
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loquito
20.11.2023 11:27registriert September 2017
Ich bin voll für ein starkes öffentlich rechtliches.... Aber das Argument... Und der ist eigentlich ganz oben bei den staatlichen Medien. Konnte im kein einziger seiner Mitarbeiter ein besseres Argumentarium zusammenstellen?
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