Der Bundesrat kürzte vergangenen November das Kontingent für Zuwanderer aus Drittstaaten: Statt 8500 dürfen Firmen seit diesem Jahr nur noch 6500 Spezialisten einstellen. Der Entscheid war eine Reaktion aufs Volks-Ja zur Zuwanderungs-Initiative.
Diese Woche soll nun aber das Staatssekretariat für Migration den Kantonen einen Brief mit «Empfehlungen» zugesandt haben, wie man das tiefere Kontingent umgehen könnte, wie der Tages-Anzeiger berichtet. Darin heisst es: «Um Kontingente einzusparen, kann in gewissen Fällen als Alternative eine Stagiairesbewilligung genutzt werden.» Mit diesen Bewilligungen könnten junge Berufsleute «ohne Belastung des Drittstaatenkontingents beschäftigt werden». Als junge Berufsleute gelten Personen unter 35 Jahren aus 15 Ländern, unter anderem auch aus den USA und Kanada.
Das Migrationsamt gibt weitere Tipps, wie man das tiefere Kontingent umgehen kann. Die Kantone könnten in Branchen, «welche weniger im öffentlichen oder kantonalen Interesse liegen, die Bewilligungsdauer einschränken und unkontingentierte Bewilligungen für 4 Monate erteilen».
Mit den Vorwürfen konfrontiert, man untergrabe das Nicht-EU-Ausländer-Kontingent, sagt das Migrationsamt dem «Tages-Anzeiger»: «Die Empfehlungen erinnern vielmehr an die geltenden gesetzlichen Richtlinien.» Die Empfehlungen seien zudem mit dem Kanton ausgearbeitet worden.
Firmen dürfen Nicht-EU-Ausländer nur anstellen, wenn sie keine Person aus dem Inland oder der EU gefunden haben. (az)