Das Uno-Flüchtlingshilfswerk UNHCR sieht Verbesserungen bei der Unterbringung von Asylsuchenden in der Schweiz. Allerdings gebe es noch deutliche Lücken in den Bundesasylzentren, unter anderem bei der Versorgung von Personen mit besonderen Bedürfnissen und bei der Gewaltprävention, teilte das UNHCR am Montag mit.
Nach dem Besuch von zwölf Bundesasylzentren in den Jahren 2021 und 2022 in allen Asylregionen der Schweiz und Gesprächen mit 269 Asylsuchenden sowie 218 in den Bundesasylzentren Tätigen gibt das UNHCR mehrere Empfehlungen ab. Ziel der Uno-Organisation war es auch, das neue Asylsystem, das 2019 eingeführt worden war, zu bewerten.
Auch wenn die Zahl unbegleiteter minderjähriger Asylsuchender gestiegen sei, müsse die Qualität der Betreuung und der Fortsetzung des Schulbesuches sichergestellt bleiben, forderte das UNHCR. Es fehle zudem ein Mechanismus, um besondere Bedürfnisse systematisch zu ermitteln, und das Personal in den Bundesasylzentren sollte stärker sensibilisiert werden.
Es hapert aus Sicht des UNHCR auch bei der Weitergabe von Informationen an Asylsuchende, an anonymen Beschwerdemechanismen, an niederschwelligen Angeboten für psychologische und psychosoziale Unterstützung, an Programmen zur Suchtprävention und an solchen für Überlebende sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt. (sda)