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Migros weist Vorwurf überhöhter Margen bei Bio-Produkten zurück

Migros weist Vorwurf überhöhter Margen bei Bio-Produkten zurück

24.12.2022, 15:3124.12.2022, 15:43
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Die Detailhändlerin Migros hat den Vorwurf überhöhter Margen bei Bio-Produkten zurückgewiesen. Solche könne man sich angesichts der harten Konkurrenzsituation gar nicht leisten, teilte ein Firmensprecher der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Samstag mit.

Organic bananas hang from a round stand, pictured on March 5, 2013, at the Migros branch in Baden, Switzerland. Migros is Switzerland's the largest retail company. (KEYSTONE/Gaetan Bally)

Bio-Ba ...
Sind die Bio-Produkte der Migros überteuert?Bild: KEYSTONE

Zuvor war bekannt geworden, dass der Schweizer Preisüberwacher offenbar daran gehindert wurde, einen Bericht zu angeblich überhöhten Preisen bei Bio-Produkten zu veröffentlichen. Aufgrund von «rechtlichen Abklärungen» blieb die entsprechende Seite im Preisüberwacher-Newsletter vom Mittwoch leer, wie das Schweizer Fernsehen SRF am Freitagabend berichtete. Laut dem Medienbericht soll die Migros den Publikationsstopp erwirkt haben.

Die Detailhändlerin stehe mit dem Preisüberwacher in Kontakt, hiess es von Seiten der Migros. Zum Inhalt des Austauschs wollte der Firmensprecher nichts sagen. Preisüberwacher Stefan Meierhans wollte vorerst ebenfalls nicht eingehender Stellung nehmen.

Stefan Meierhans, der Schweizer Preisueberwacher, waehrend der Jahresmedienkonferenz, am Montag, 2. Maerz 2020 in Bern. (KEYSTONE/Peter Klaunzer)
Preisüberwacher Stefan MeierhansBild: KEYSTONE

Der Bericht des Preisüberwachers habe «vermutlich hochbrisante Informationen, die nicht an die Öffentlichkeit dürfen», sagte Sara Stalder, Geschäftsleiterin der Stiftung für Konsumentenschutz (SKS), zu SRF.

Die Gewinnmargen im Detailhandel sind laut Angaben der Migros tief. Die heutige Marge liege bei der Migros bei 2.3 Prozent (Gewinn zu Umsatz). Die Brutto-Marge bei Bio-Produkten entspreche im Durchschnitt in etwa jener von konventionellen Lebensmitteln. Je nach Produkt könne es Unterschiede geben. Die Differenz zwischen Produzentenpreisen und Konsumentenpreisen im Label-Bereich erkläre sich damit, dass auch bei der Verarbeitung und dem Handel höhere Kosten für Label-Produkte entstehen würden. (sda)

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42 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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sleeky
24.12.2022 15:35registriert Dezember 2014
Das überrascht mich jetzt nicht sonderlich. Ein Titel wie, "Migros gibt jahrelange Abzocke von Biobauern und Konsumenten zu" hätte mich hingegen schon erstaunt. Aber war ja klar.
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Hans Jürg
24.12.2022 15:48registriert Januar 2015
Es wäre so einfach für die Migros, die Vorwürfe zu entkräften. Einfach die Zahlen offenlegen.

Klar, sie wollen nicht, dass die Konkurrenz die Zahlen sieht. Dann könnte man ja eine unabhängige (!) Anwalzkanzlei mit der Prüfung beauftragen, die dann die Zahlen prüft und danach entweder bestätigt, dass die Margen überhöht sind oder nicht.

Dass die Migros alles dafür tut, dass keine Prüfung möglich ist, hilft nicht, dass der Verdacht entkräftet wird...
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DerTaran
24.12.2022 16:03registriert Oktober 2015
Die können mir nichts erzählen, die wollen diejenigen Abzocken, die bereit sind astronomische Preise für Bioprodukte zu bezahlen.

Noch schlimmer finde ich vegane Ersatzprodukte, für ein bisschen gewürztes und gepresstes Erbsenpulver (Produktionskosten im Rappenbereich) zahlt man mehr als für die originalen Fleischprodukte.
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Der Kaiser spricht Schweizerdeutsch
Der französische Kaiser Napoleon III. (1808–1873) wuchs in Salenstein auf, weshalb er Thurgauer Dialekt sprach. Die Thurgauer verliehen ihm, obwohl Franzose, das Ehrenbürgerrecht. Weil die Schweiz ihn nicht ausweisen wollte, kam es beinahe zum Krieg gegen Frankreich.

Ein französischer Kaiser, der waschechten Thurgauer Dialekt sprechen konnte? Ja, das gab’s! Charles Louis-Napoleon Bonaparte (1808–1873) war im Thurgau aufgewachsen. Ab 1848 war er der erste Präsident der Zweiten Republik und ab 1852 als Napoleon III. Kaiser Frankreichs. 1865 besucht er nochmals die Stätten seiner Jugend im Thurgau. Um offizielle Empfänge zu vermeiden, ist der Kaiser inkognito als «Graf von Pierrefonds» unterwegs.

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