Die Schweiz ist ein Bahnland. Und auch wenn es in der Schweiz zum guten Ton gehört, hin und wieder mal über die SBB zu lästern, so erzählen wir im Ausland doch immer wieder, wie gut unsere Bahninfrastruktur doch ist.
Nun können wir unsere Prahlereien auch endlich mit Fakten belegen. Zumindest wenn wir von den Bahnhöfen erzählen.
Das «Consumer Choice Center» hat den Hauptbahnhof in Zürich zum zweitbesten in ganz Europa gekürt. 111 Punkte konnte der HB einheimsen. Geschlagen wurde er nur von der St. Pancras International Station in London, welche 116 Punkte erhielt.
In der restlichen Top Ten finden sich ganze fünf Bahnhöfe aus Deutschland, dazu noch jene aus Rom und Mailand sowie der Moskauer Bahnhof Kazansky. Der Bahnhof Bern verpasste die Top Ten knapp und landete auf Platz elf.
Die Faktoren, die für den Test berücksichtigt wurden, waren unter anderem:
Fast schon ein wenig klischeehaft bekam der HB die volle Punktzahl in der Kategorie Sauberkeit. Auch für die gute Infrastruktur für Menschen mit einer Behinderung sowie die riesige Anzahl an Läden und Restaurants (92 Läden, 62 Restaurants) erhielt der HB die volle Punktzahl.
Ein wenig überraschend gab es auch die volle Punktzahl für die Beschilderung und die allgemeine Orientierung am HB.
«Clear and easy to find your way», steht auf der Auswertungstabelle. Es sei klar beschildert und einfach, sein Ziel zu finden. Das überrascht doch etwas, hört man doch des öfteren von Expats in der Stadt, dass der HB mehr einem Labyrinth als einem Bahnhof gleicht.
Abzüge gab es bei der Personendichte auf den Bahnsteigen. Den HB durchlaufen knapp 155 Millionen Passagiere pro Jahr.
Die Informationen für die Studie hat das «Consumer Choice Center» von persönlichen Besuchen an den Bahnhöfen, Anfragen, Bahnhofswebsite und Online-Statistiken erhalten.
(dfr)
Der HB ist ein guter Bahnhof, dass er noch besser wäre wird durch die Umgebung und die Einbettung in der Stadt beschränkt. Wenn man ganz ehrlich ist, war das ein krasser Planungsfehler, den HB damals auf eine Insel zwischen zwei Flüssen zu bauen. Führt heute dazu, dass der Bahnhof vA unterirdisch ein gigantisches Labyrinth geworden ist. Der unterirdische Aufbau ist alles andere als intuitiv, aber immerhin kann man shoppen gehen wenn man sich verläuft!