National- und Ständerat tagen zur Herbstsession zwar wieder im Bundeshaus, dies allerdings im Rahmen eines umfassenden Corona-Schutzkonzeptes. Dazu gehören Plexiglasscheiben zwischen den Parlamentariern und im Nationalrat zwei zusätzliche Rednerpulte, damit zwischen den Redner genügend Zeit bleibt, diese zu desinfizieren.
Die Aargauer Grünen-Nationalrätin Irène Kälin und Lega-Nationalrat Lorenzo Quadri sind damit ungewollt ins Scheinwerferlicht gerückt worden. Die beiden Rats-Vizepräsidenten sitzen direkt hinter den zusätzlichen Rednerpulten und waren somit bei jedem Votum am entsprechenden Pult im Bild. Das hat offenbar zu derart vielen «negative Rückmeldungen» geführt, dass Kälin und Quadri seit Beginn der neuen Woche hinter blickdichter Folie sitzen.
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Auf Nachfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagt Irène Kälin am Montag: «Die Zuschauerinnen und Zuschauer haben sich daran gestört, dass ich während der Voten am Arbeiten bin. Hinzu kamen viele Bemerkungen zu Äusserlichkeiten, die für den Parlamentsbetrieb eigentlich völlig irrelevant sind.»
Als Frau sei sie sich solche Rückmeldungen gewohnt, sagt Kälin. Und doch: «Wenn das tatsächlich stört, dann bin ich mit dieser Lösung einverstanden.» Ideal für die Parlamentsarbeit sei die «Intransparenz» nicht: «Ich sehe die anderen nicht und die anderen sehen mich nicht mehr – ich bin nicht sicher, ob das die definitive Lösung ist.» (SDA/smo)
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