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Forellen und Hechte in Westschweizer Seen mit zu hohen PFAS-Werten

Forelle
Forellen könnten in der Westschweiz bald nicht mehr verkauft werden.Bild: Shutterstock

Forellen und Hechte in Westschweizer Seen mit zu hohen PFAS-Werten

07.04.2025, 12:1407.04.2025, 15:49
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Forellen und Hechte in den Seen der Romandie weisen zu hohe Werte der Chemikalien-Gruppe PFAS auf. Dies könnte ihre Verkaufbarkeit infrage stellen, wie der Kanton Waadt mitteilte.

Die Chemiker der Westschweizer Kantone führen seit dem 1. Januar 2024 eine Bestandesaufnahme der Kontamination von Fischen mit per- und polyfluoralkylierten Substanzen (PFAS) durch, die aus Westschweizer Seen stammen und für den Verkauf bestimmt sind. Zu diesem Zweck wurde eine Probeentnahmekampagne in den Kantonen Freiburg, Genf, Neuenburg und Waadt organisiert, wie der Kanton Waadt schrieb. Diese Kantone beherbergen den Grossteil der Berufsfischerei in der Romandie.

Die Untersuchungen stehen im Zusammenhang mit der Einführung von PFAS-Höchstwerten in der Kontaminantenverordnung des Eidgenössischen Departements des Innern, die seit dem 1. August 2024 gilt. Ziel ist es, insbesondere in bestimmten Lebensmitteln tierischen Ursprungs, die Verbraucher so wenig wie möglich mit PFAS zu belasten. Dazu gehört auch Fischfleisch.

Forellen und Hechte mit zu hohen Werten

Zwischen Mai und Dezember 2024 sind 146 Fische aus dem Genfersee, Neuenburgersee, Murtensee und dem Lac de Joux entnommen worden. Geprüft wurden die am meisten konsumierten Fischarten: Barsche, Felchen, Hechte, Rotaugen, Forellen und Zander. Die durchgeführten Analysen zeigen, dass im Gegensatz zu Forellen und Hechten Barsche, Rotaugen und Zander unter den geltenden gesetzlichen Werten lagen.

Die Ergebnisse zeigen, dass es eine hohe Wahrscheinlichkeit gibt, dass Forellen und Hechte zu hohe PFAS-Werte aufweisen. Da die Stichproben insbesondere bei Forellen jedoch nicht sehr zahlreich sind, sei es nun notwendig, dass die Branche und die Berufsfischer im Rahmen ihrer Selbstkontrolle genauer evaluieren, ob diese beiden Arten noch vermarktet werden können.

Weitere Untersuchungen sind für das laufende Jahr im Rahmen nationaler Kampagnen geplant. In Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen werden Gespräche über Fälle geführt, in denen Überschreitungen der gesetzlichen Werte festgestellt werden.

PFAS-Chemikalien sind schädlich

PFAS werden seit Jahrzehnten von der Industrie hergestellt und bilden eine Gruppe von schwer abbaubaren Chemikalien. Sie wurden in verschiedenen industriellen Prozessen und Produkten verwendet wie Textilien, elektronische Geräte, Papierbeschichtungen, Farben, Feuerlöschschäume oder Skiwachs. Es wurden schädliche Auswirkungen im Zusammenhang mit der Exposition gegenüber diesen Stoffen festgestellt, darunter eine verminderte Immunantwort bei Kindern oder Leber- und Nierentoxizität.

Die Kenntnisse über die langfristigen Auswirkungen von PFAS auf Menschen seien noch sehr lückenhaft, hiess es in der Pressemitteilung. Angesichts dieser besorgniserregenden Daten sei die Verwendung einiger der häufigsten Moleküle verboten oder eingeschränkt worden. (sda)

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