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Invasive Quagga-Muschel nun auch im Zürichsee gefunden

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Die Quagga-Muschel hat nun auch den Zürichsee befallen.Bild: watson

Invasive Quagga-Muschel im Zürichsee gefunden – Kanton erlässt Einwasserungsverbot

Die invasive Quagga-Muschel breitet sich weiter aus. Wie der Kanton Zürich am Freitag informiert, wurde die invasive Art nun auch im Zürichsee gefunden. Per sofort gilt ein Einwasserungsverbot.
13.09.2024, 09:5413.09.2024, 13:52
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Die invasive Quagga-Muschel ist nun auch im Zürichsee angekommen. Dies gibt der Kanton Zürich am Freitagmorgen in einer Medienmitteilung bekannt.

Um eine Verbreitung in andere Zürcher Seen zu verhindern, erlässt der Kanton per sofort ein Einwasserungsverbot für den Greifen-, den Pfäffiker- und den Türlersee.

Das Einwasserungsverbot dient als Übergangsmassnahme, «bis andere Vorgaben zum Schutz der Zürcher Gewässer vor invasiven gebietsfremden Tieren und Pflanzen umgesetzt sind», heisst es in der Mitteilung.

Der Kanton plant die Einführung einer Melde- und Reinigungspflicht für alle immatrikulierten Boote, die von einem Gewässer in ein anderes wechseln. Bis diese Massnahmen umgesetzt werden können, sei die Übergangsmassnahme nötig.

Das ist die Quagga-Muschel
Die Quagga-Muschel, auch als Dreissena rostriformis bekannt, ist eine invasive Art, ein sogenannter Neozoen, die ursprünglich aus dem Aralsee und dem Schwarzmeerraum stammt. Das erste Mal in Schweizer Gewässer entdeckt wurde die Quagga-Muschel im Jahr 2014 im Rhein. Die Muschel kann eine Grösse von bis zu 40 mm erreichen und wird rund drei bis fünf Jahre alt. Die Muscheln sitzen ähnlich wie Austern am Boden fest, haben aber freischwimmende Larven. Im Unterschied zu ihrem nächsten Verwandten, der Dreikantmuschel, hat die Quagga-Muschel abgerundete Schalenseiten.

Ein Forschungsteam des Wasserforschungsinstituts Eawag hatte die invasive Art im September im Zürcher Seebecken sowie vor Thalwil entdeckt. «Aufgrund der Grösse der Muscheln ist davon auszugehen, dass diese sich bereits seit einiger Zeit im Zürichsee befinden», heisst es in der Mitteilung weiter.

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46 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Garp
13.09.2024 09:57registriert August 2018
Einwasserungsverbot nutzt nun auch nichts mehr. Warum schlafen die Politiker und Behörden ständig?

Einmal vorhanden bringt man diese Muschel nicht mehr los und das weiss man ja schon länger.
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CogitoErgoSum
13.09.2024 09:52registriert August 2018
Immer erst, wenn etwas passiert ist. Und jetzt erst darf es auch etwas kosten, den ganzen Schlammassel wieder wegzuräumen. Wenn überhaupt noch möglich.
Der Böötler, der das Müscheli angeschleppt hat, ist sicher schon auf dem nächsten See.🤔
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Jonas (1) (2)
13.09.2024 10:01registriert April 2024
Wenn die erst mal da ist, kann man leider nichts mehr tun. Die Reinigungspflicht müsste schon lange bestehen. Aber irgendwie gelangen die Muscheln irgendwann dennoch in weitere Seen.
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