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SBB-Chefin warnt vor Öffnung des Schienennetzes für Ausland

SBB-Chefin warnt vor Öffnung des Schienennetzes für Ausland – Nachtzüge auf Eis

19.03.2023, 07:2319.03.2023, 08:02
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Die SBB haben vor der in Bezug auf das EU-Rahmenabkommen kolportierten Öffnung der ÖV-Schweiz für ausländische Gesellschaften gewarnt. Das SBB-Angebot könne dadurch schlechter und teurer werden, sagte Verwaltungsratspräsidentin Monika Ribar.

Die leere Bahnhofhalle Luzern, anlaesslich der Bauarbeiten von neuen Weichenverbindungen sowie Sanierungs und Reinigungsarbeiten im und rund um den Bahnhof Luzern am Samstag, 18. Maerz 2023. Durch die ...
Bei der Auslastung der Züge hat die SBB Luft nach oben.Bild: keystone

«Nach meiner heutigen Einschätzung müssten die SBB ihr Angebot reduzieren. Ich kann Ihnen aber heute schon sagen, dass wir die Kosten nicht im selben Umfang senken könnten», so Ribar im Interview mit der «SonntagsZeitung».

Die SBB seien generell darum besorgt, die Züge besser zu füllen. «Vor der Pandemie betrug die durchschnittliche Auslastung 30 Prozent. Da haben wir sicher Luft nach oben», so Ribar. Am Wochenende liege etwa noch einiges drin, etwa direktere Destinationenzüge wie jene im Winter zu den Wintersportorten. «Wir überlegen uns auch, ob ein Taktfahrplan an den Wochenenden wirklich nötig ist.» Eine Konzessionsänderung habe die SBB aber noch nicht beantragt.

Kein Nachtzug nach Rom absehbar

Die von der SBB angedachten Nachtzugdestinationen Barcelona und Rom sind laut SBB-Verwaltungsratspräsidentin weiterhin auf Eis gelegt. «Zuerst [...] müssen wir schauen, ob ein Finanzierungsmechanismus zur Deckung des Fehlbetrags möglich ist.»

Die grössten Marktchancen im internationalen Personenverkehr sähen die SBB in schnellen Tagesverbindungen in die wichtigsten Städte und Umsteigebahnhöfe der Nachbarländer, sagte Ribar. (sda)

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50 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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bärnergiu
19.03.2023 08:20registriert Februar 2016
Logisch warnt die SBB vor Konkurrenz. Aber es gibt tatsächlich Bereiche, bei denen die Liberalisierung keinen Mehrwehrt bringt - das Bahnwesen ist eines davon. Beispiele gibt es genug.

Ich arbeite in der Reisebranche und am einfachsten (und meistens auch günstigsten) sind die Länder mit Staatsbahnen. Und nein, die DB zähle ich jetzt mal nicht dazu, da man in den 90ern krampfhaft versucht hat, sie als AG auf Gewinn zu trimmen - mit fatalen Folgen für die Infrastruktur.

Keine Liberalisierung im Bahnmarkt!
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Colibri
19.03.2023 11:14registriert Februar 2017
JA - es braucht auch an den Wochenenden einen Taktfahrplan! A arbeiten viele Leute auch SA & SO und möchten die Freizeit nicht mit langem Umsteigen verbringen. Und B würde dies den ÖV gegenüber dem Individualverkehr klar abwerten, was kaum das Ziel sein kann.
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Dan Schraubergott
19.03.2023 08:32registriert März 2021
Ich sehe die Problematik der Öffnung für ausländische Bahngesellschaften primär im "engen" Fahrplan - vorallem auf bei den Hauptverbindungen - der SBB. Es subsumieren sich heute schon häufiger kleine bis mittlere Verspätungen aufgrund von "Abwarten" , technische Unzulänglich leiten etc. dies obwohl wir eines der "pünktlichsten" Bahnsysteme haben. Das die SBB ihrerseits noch zuwarten mit den Verbindungen in die umliegenden "Hauptknotenpunkte" ist m.M.n. suboptimal. Das würde das Thema der "Öffnung für andere Gesellschaften" wohl etwas entschärfen.
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