Nationalrat Hans Grunder (BDP/BE) fordert, dass «alle Jugendlichen mit Wohnsitz in der Schweiz bis zum Erreichen des 16. Altersjahrs die öffentlichen Verkehrsmittel gratis benützen können». Dies berichtet «20 Minuten». Profitieren sollen aber auch Menschen bis zu ihrem 25. Lebensjahr: Sie sollen «stark verbilligte» ÖV-Abos kaufen können – abhängig von ihrem steuerlichen Einkommen. Grunder hat deshalb in der Sommersession eine entsprechende Motion eingereicht.
Grunder hofft, dass wer in seiner Jugend gratis ÖV fahren konnte, auch später den Zug oder den Bus nutzen wird. Der Gratis-ÖV entlaste die Strasse und leiste «einen grossen Beitrag, um die Klimaziele zu erreichen», sagt Grunder gegenüber «20 Minuten».
Hier bleibt der Berner Nationalrat unkonkret. Grundsätzlich sieht er aber keine Probleme: «Nichtstun kostet uns beim Klimawandel ebenfalls Milliarden von Franken.» Die Investition in Gratis-ÖV werde sich mehrfach bezahlt machen. Wie teuer Grunders Vorschlag wäre, ist unklar. Die Schweizerische Verkehrsstiftung hat einst berechnet, wie viel der Gratis-ÖV für die gesamte Schweiz kosten würde: Sie kam auf sechs Milliarden Franken pro Jahr.
SVP-Nationalrat Mike Egger sieht in Grunders Motion eine Diskriminierung der Autofahrer: «Jeder soll selbst auswählen können, welches Verkehrsmittel er benutzen möchte», wird er in «20 Minuten» zitiert. (mlu)
Aber grundsätzlich ist nicht nur das gewählte Verkehrsmittel ein Problem, sondern die grosse Mobilität im Allgemeinen. Auch die Bahn kommt an ihre Grenzen.
Man sollte auch den Jugendlichen zeigen, dass jede Fahrt Kosten verursacht. Wobei ich ganz klar dafür bin, dass der ÖV günstiger sein soll als das Auto.