Schweiz
Ostschweiz

Gammelfleisch-Skandal: Bussen und Geldstrafen für Carna Grischa-Chefs

Gammelfleisch-Skandal: Bussen und Geldstrafen für Carna Grischa-Chefs

16.11.2016, 11:5516.11.2016, 11:58
Mehr «Schweiz»
JAHRESRUECKBLICK 2014 – NOVEMBER– Blick auf einen Lieferwagen vor der Laderampe des Buendner Fleischhandelsunternehmens Carna Grischa AG, am Sonntag, 23. November 2014, in Landquart. Wie der Sonntags  ...
Carna Grischa - der Skandal erschütterte 2013 die Lebensmittelbranche.Bild: KEYSTONE

Die Bündner Staatsanwaltschaft hat zwei frühere Geschäftsführer der ehemaligen Firma Carna Grischa mit Geldstrafen und Bussen bestraft. Die Abklärungen ergaben, dass die Firma Fleischprodukte falsch deklariert hatte.

Wie die Staatsanwaltschaft in Chur am Mittwoch mitteilte, ergab die Untersuchung im so genannten Bündner Fleischskandal, dass von Ende 2009 bis zum 25. Juli 2013 ausländisches Geflügel- und Rindfleisch verkauft wurde, das als schweizerisches gekennzeichnet war. Im gleichen Zeitraum hatte die Carna Grischa in Landquart Produkte als Frischfleisch deklariert, obschon es mit Tiefkühlprodukten vermischt worden war.

Abnehmer der Fleischprodukte waren Hotels und Restaurants in der Ostschweiz und den Regionen Zürich und Aargau. Für die Ermittlungen wurde das Amt für Lebensmittel und Tiergesundheit Graubünden beigezogen. Dessen Abklärungen ergaben keine Hinweise darauf, dass abgelaufene oder verdorbene Produkte in Umlauf gekommen wären.

Geldstrafen und Bussen

Die Staatsanwaltschaft erliess gegen die zwei beschuldigten früheren Geschäftsführer der Firma Strafbefehle, die noch nicht rechtskräftig sind. Ein Beschuldigter wurde mit einer bedingten Geldstrafe von 180 Tagessätzen zu 150 Franken sowie mit einer Busse von 3400 Franken bestraft; der andere mit einer bedingten Geldstrafe von 180 Tagessätzen 280 Franken und einer Busse von 6300 Franken.

Wie die Staatsanwaltschaft weiter informierte, war in den Räumlichkeiten der Fleischhandelsfirma eine Razzia durchgeführt worden. Zudem seien Unterlagen ausgewertet und diverse Personen von Polizei und Staatsanwaltschaft befragt worden.

Die Unternehmung in Landquart war im November 2014 in die Schlagzeilen geraten. Der «SonntagsBlick» hatte geschrieben, dass Fleischprodukte nicht richtig deklariert worden sein sollen.

Die Unternehmung überlebte die Vorwürfe nicht. Zuerst gingen die Fleischverkäufe merklich zurück, danach rasselte die Firma in den Konkurs. 27 Beschäftigte verloren Ende Juni letzten Jahres ihre Arbeit. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Der Nationalrat sagt dem Japankäfer den Kampf an

Der Nationalrat pocht auf verstärkte Forschungsaktivitäten sowie dringliche und wirksame Massnahmen, um den invasiven Japankäfer in der Schweiz zu bekämpfen. Er hat dazu eine Motion von Alex Farinelli (FDP/TI) angenommen, mit 122 zu 63 Stimmen.

Zur Story