Schweiz
Palästina

Untersuchung eröffnet nach Fahrt durch Lausanner Pro-Palästina-Demo

Untersuchung eröffnet nach Fahrt durch Lausanner Pro-Palästina-Demo

07.09.2025, 16:3407.09.2025, 16:34
Mehr «Schweiz»

An einer Pro-Palästina-Demonstration in Lausanne ist am Samstag ein Auto durch eine Menschenmenge gefahren. Zwei Personen wurden leicht verletzt. Gegen den Fahrer hat die Staatsanwaltschaft eine Untersuchung wegen des Verdachts auf Gefährdung des Lebens eingeleitet.

Lausanne BMW Demonstration Palästina
An einer Pro-Palästina-Demonstration in Lausanne ist am Samstag ein Auto durch eine Menschenmenge gefahren.Bild: sc/x.com

Wie ein Mediensprecher der Lausanner Stadtpolizei am Sonntag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage sagte, muss der 56-jährige Mann mit Wohnsitz in Lausanne derzeit für Fragen der Ermittler zur Verfügung stehen. Später soll er von der Staatsanwaltschaft einvernommen werden.

In der Nacht auf Sonntag war der Mann von der Polizei angehalten worden. Dies kurz nachdem er sich mit seinem Sportwagen einen Weg durch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer Pro-Palästina-Demonstration gebahnt hatte.

Automobilist überholte andere Fahrzeuge

Im Verlauf des Sonntags wurden weitere Details des Vorfalls bekannt, der sich auf respektive bei der Chauderon-Brücke im Lausanner Stadtzentrum ereignete. Dort stoppte ein Teil der 1500 bis 2000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Pro-Palästina-Demonstration den Verkehr, indem sich die Menschen auf die Strasse setzten.

Zahlreiche Autos hielten an, ebenso zwei Busse der öffentlichen Verkehrsbetriebe. Wie ein Video zeigt, das der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vorliegt, überholte der 56-jährige Lausanner in seinem Sportwagen die Fahrzeugkolonne. Als er die Demonstrierenden erreichte, bremste er ab und suchte sich dann seinen Weg durch die Menschenmenge.

Die Lausanner Stadtpolizei schrieb in der Nacht auf Sonntag in einer Mitteilung, der Mann habe vor seiner Fahrt über die Brücke Haltesignale der Polizei missachtet. Die Menschenmenge habe vehement auf das Auto reagiert und es zu stoppen versucht. Dabei sei das Fahrzeug beschädigt worden. Viele Menschen seien geschockt gewesen.

Die zwei leicht verletzten Personen hätten keine medizinische Behandlung benötigt. Die Demonstration verlief ruhig.

Vorwurf kann noch ändern

Laut dem Schweizerischen Strafgesetzbuch (StGB) wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe bestraft, wer einen Menschen in skrupelloser Weise in unmittelbare Lebensgefahr bringt. So lautet der StGB-Artikel 129 mit dem Titel «Gefährdung des Lebens».

Der Mediensprecher der Lausanner Polizei sagte, im Verlauf der Untersuchung könne sich der Vorwurf gegen den Mann auch noch ändern. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
52-jährige Geisel aus Hamas-Tunnel in Gaza gerettet
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
23 Kommentare
Dein Kommentar
YouTube Link
0 / 600
Hier gehts zu den Kommentarregeln.
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Christian Mueller (1)
07.09.2025 16:50registriert Januar 2016
Man kann gegen Demos sein. Es spielt auch keine Rolle, ob bewilligt oder nicht. Man kann auch gegenteiliger Meinung sein. Aber Menschen vorsätzlich zu verletzen, weil sie ihr Grundrecht wahrnehmen, geht gar nicht.
3018
Melden
Zum Kommentar
avatar
Revan
07.09.2025 18:16registriert Mai 2019
Ich hoffe mal der hat sein Billet weg. Wer sein Auto auf Menschen zusteuert, ob langsam oder nicht. nimmt bewusst schwere Verletzungen in Kauf und gehört nicht auf die Strasse
2218
Melden
Zum Kommentar
23
Zu viele Vorfälle: Armee lagert Pannendienst an TCS aus – die Sonntagsnews
Der Bund stoppt die Abwasser-Prüfung auf illegale Substanzen und die Grünen haben von Sika-Erbin Carmita Burkard Kroeber eine Spende in Höhe von 400'000 Franken erhalten: Das und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen.
Die geplante Abschaffung des Französischunterrichts an der Primarschule in Zürich ist laut Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider ein Affront für die Westschweiz. Der Entscheid ziele auf eine Entwertung der Landessprachen und Kultur ab, sagte sie im Interview mit der «SonntagsZeitung» und «Le Matin Dimanche». In der Westschweiz sei der Trend anders: Hier werde die Zahl der Deutschlektionen eher erhöht. Der Bundesrat vertraue darauf, dass die Kantone die Sprachen-Frage selber regeln könnten. «Aber wir wissen auch, dass der Bund handeln muss, wenn die Kantone das nicht hinbekommen.» Noch diesen Monat will die Vorsteherin des Innendepartements das Thema in den Bundesrat bringen und die Optionen präsentieren. «bin ich dafür, dass der Bund handelt und den Landessprachenunterricht auf Primarschulstufe vorschreibt», sagte sie weiter.
Zur Story