Jahr für Jahr verschwinden schweizweit tausende von Paketen. «Prozentual gesehen sind es sehr wenig. Die Verlustquote befindet sich im untersten einstelligen Promillebereich», sagt Erich Goetschi, Mediensprecher der Post. Aber in absoluten Zahlen klingt es eindrücklich: Bei über 22 Millionen Paketen alleine in der Vorweihnachtszeit dürften das rund 20'000 Pakete sein, die nicht angekommen sind. Warum sie abhanden kommen, hat mehrere Gründe.
Die Zahl von verschwundenen Paketen ist in den letzten Jahren gestiegen, eine prozentuale Zunahme gibt es laut der Post aber nicht. «Gelegenheit macht Diebe. Die Paketzahlen sind in den letzten drei Jahren regelrecht explodiert. Wenn mehr Pakete im Umlauf sind, sind auch vermehrt Kriminelle aktiv, die mehr Gelegenheiten nutzen - jedenfalls ist das unsere Vermutung», so Goetschi.
Wie viele Pakete tatsächlich gestohlen werden und nicht sonst verloren gehen, ist kaum messbar. Auch die Kantonspolizei St.Gallen kann auf Anfrage von FM1Today keine genauen Zahlen nennen. Bei der Aufnahme der Anzeige ist es irrelevant, ob das Deliktsgut in einem Paket war. Deshalb wird das nicht immer erfasst.
Letztes Jahr hat die Post mehr als 200 Millionen Pakete verarbeitet. Und das von über 47'000 Pöstlerinnen und Pöstlern. Ab und an komme es vor, dass Mitarbeitende selber Pakete klauen, bestätigt der Post-Sprecher. Das seien aber Einzelfälle.
«Auch bei uns gibt es Personen, die sich nicht korrekt verhalten. Als so grosses Unternehmen sind wir nichts anders als ein Abbild der Gesellschaft. Die meisten Mitarbeitenden arbeiten hart und zuverlässig, doch es gibt einige, die stehlen», sagt Goetschi. Um Diebstähle einzudämmen gebe es aber viele Schutzmassnahmen, Stichproben und Schulungen.
Sobald die Post ein Paket korrekt zugstellt hat, ist der Auftrag für sie abgeschlossen. «Dazu gibt es Regeln. Zum Beispiel kann es in den Milchkasten gelegt werden oder dem Empfangenden persönlich überreicht werden. Zudem können die Kundinnen und Kunden der Post erlauben, ein Paket an einem sicheren Ort zu deponieren - zum Beispiel vor der Haustür oder hinter dem Haus», sagt Goetschi.
Ein Tipp, um das Paket möglichst sicher zu erhalten, ist die Nachverfolgung. So kann man sehen, wann das Paket ankommt, damit es möglichst kurze Zeit unbeaufsichtigt ist. Ausserdem kann man per Onlinedienst für die Zustellung einen anderen Ort angeben, bestimmte Zustelltage wählen oder die Pakete zu einem Post-Automaten liefern lassen.
Ist das Paket unauffindbar, soll man sich zuerst bei der Post melden. Sie forscht nach, an welcher Stelle in der Lieferkette das Paket verschwunden sein könnte. Wenn sich der Verdacht eines Diebstahls erhärtet, empfiehlt die Post eine Anzeige bei der Polizei. Der Verlust kann anschliessend bei der Versicherung gemeldet werden. Paketdiebstähle sind in der Regel durch die Hausratsversicherung gedeckt. (bzbasel.ch)