Schweiz
Rassismus

Angriff auf Juden in Zürich: Eine «neue Dimension» – Tweet eines NZZ-Journalisten sorgt für Empörung

Angriff auf Juden in Zürich: Eine «neue Dimension» – Tweet eines NZZ-Journalisten sorgt für Empörung

29.07.2015, 08:2829.07.2015, 09:28
Mehr «Schweiz»
SIG-Präsident Herbert Winter: «Täter gingen ohne jede Hemmungen vor.»
SIG-Präsident Herbert Winter: «Täter gingen ohne jede Hemmungen vor.»Bild: KEYSTONE

Der Präsident des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds (SIG) ist beunruhigt nach dem Angriff auf einen orthodoxen Juden in Zürich-Wiedikon. Dass der Mann am helllichten Tag von 20 Neonazis angepöbelt worden sei, stelle «eine neue Dimension» dar.

«Die Täter gingen trotz der Anwesenheit von Passanten ohne jede Hemmung vor», sagte SIG-Präsident Herbert Winter in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger» und «Bund» vom Mittwoch. Besonders beunruhige ihn, dass sich die Täter weniger versteckten als früher und etwa in sozialen Medien mit vollem Namen zu Beschimpfungen und Drohungen stünden.

Das Opfer, das Anfang Juli im Zürcher Kreis 3 angegriffen worden war, ist laut Winter verunsichert. Aus Angst davor, dass seine Identität öffentlich werden könnte, habe er sich noch nicht entschieden, ob er Anzeige erstatten wolle. Auch wenn der Vorfall sehr betroffen mache, rate der Gemeindebund, Ruhe zu bewahren.

Zur Attacke äusserte sich auch die Zürcher Stadtpräsidentin Corinne Mauch. In einem Beitrag auf ihrer Facebook-Seite verurteilte sie den «antisemitischen» Angriff als «absolut inakzeptabel». Zürich wolle seine «Weltoffenheit und den Respekt zwischen Menschen unterschiedlichen Glaubens und unterschiedlicher Herkunft mit Überzeugung und aller Kraft bewahren». 

«Läppischer Einzelfall»

Ein Tweet von Urs Rauber sorgt derweil im Netz für hitzige Diskussionen. Der NZZ-Journalist machte im Netz seinem Ärger über die SRF-Berichterstattung Luft. In einem Tweet bezeichnete er die Attacke auf den Juden in Wiedikon als «läppischen Einzelfall» und stellte die Expertise des Journalisten und Rechtsextremismus-Forschers Hans Stutz in Abrede:

Die Reaktionen liessen nicht lange auf sich warten. 

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
6 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
User01
29.07.2015 09:09registriert April 2014
Die NZZ wieder... Für den Überwachungsstaat und gegen Publikmachen von gewalttätigen Übergriffen. Nicht mein Stil.
299
Melden
Zum Kommentar
6
Nicht nur am Gotthard – wo es an Ostern im In- und Ausland sonst noch staut
Viele nutzen das verlängerte Osterwochenende für eine Reise ins Ausland. Ob Städtetrips oder an idyllische Orte – die Reiseziele sind vielseitig und die Vorfreude riesig. Aber Obacht! Damit du deine wertvolle Zeit nicht mit Warten verbringst, solltest du dich vorab über den Osterstau informieren.

Du fährst auf der Autobahn, hast (noch) gute Laune, hörst deine Lieblingsmusik und bist in Gedanken schon an deinem Reiseziel. Alles läuft prima, bis du plötzlich eine lange Schlange an Autos vor dir stehen hast. «Mist, Stau! Kann ja nicht so lange dauern», denkst du dir. Es vergehen 5 Minuten, 15 Minuten, 30 Minuten und je länger du stehst, desto ungeduldiger wirst du. Hättest du dich doch besser früher über die Verkehrslage informiert!

Zur Story