Mehrere Jugendliche haben am Dienstagabend im Kanton Solothurn Betonplatten auf die Gleise der SBB-Neubaustrecke Bern-Olten gelegt. Ein IC-Doppelstockzug in Richtung Olten fuhr um 20.30 Uhr über die Betonplatten. Personen wurden nicht verletzt. Der Zug konnte weiterfahren.
Fünf Schweizer im Alter zwischen 13 und 24 Jahren wurden als Tatverdächtige vorläufig festgenommen, wie die Solothurner Kantonspolizei am Mittwoch mitteilte. Sie befinden sich in Haft. Die Polizei leitete Ermittlungen ein.
Die jungen Personen waren beobachtet worden, wie sie sich vom Tatort entfernten. Eine Patrouille der Kantonspolizei Bern konnte sie kurze Zeit später anhalten.
Der IC-Doppelstockzug war in Richtung Olten um 20.30 Uhr in mehrere Betonplatten gefahren. Nach dem Zwischenfall war die Strecke in dieser Richtung wegen Aufräumarbeiten und Ermittlungen für rund eine Stunde nur einspurig befahrbar.
So eine «fahrlässige Dummheit» könne grosse Folgen haben, sagte SBB-Mediensprecherin Lea Meyer im «Regionaljournal Aargau/Solothurn» von Radio SRF. Die Züge auf der wichtigen Neubaustrecke fahren mit bis zu 200 Kilometern pro Stunde. Die Betonplatten seien beim Zusammenprall zerspickt.
Laut Meyer hat der Lokomotivführer den Zwischenfall sofort gemeldet. Der Zug habe ohne grössere Schäden weiterfahren können.
Am Mittwochmorgen war der Bahnverkehr auf der Neubaustrecke erneut eingeschränkt. Grund war gemäss SBB-Angaben eine Signalstörung in Rothrist AG, die eine Stellwerkstörung auslöste und die Benützung der Neubaustrecke verunmöglichte.
Sämtliche Züge zwischen Olten und Bern mussten auf die Stammstrecke ausweichen. Der erste am frühen Morgen betroffene Zug sei 45 Minuten verspätet am Zielort eingetroffen, sagte eine SBB-Sprecherin auf Anfrage.
Die meisten Züge waren 10 bis 15 Minuten verspätet, nur vereinzelte waren etwas länger unterwegs. Die Neubaustrecke zwischen Rothrist AG und Matstetten BE war während mehr als fünf Stunden nicht befahrbar – und dies mitten im stärksten Pendlerverkehr. Die Störung dauerte bis um 10.30 Uhr. (rar/sda)