Schweiz
Schule - Bildung

SVP will mutmasslichen «Linksdrall» an Schulen untersuchen lassen

SVP will mutmasslichen «Linksdrall» an Schulen untersuchen lassen

14.07.2022, 14:3514.07.2022, 15:46
Mehr «Schweiz»

Die Zürcher SVP ist angetan von der geplanten Aargauer Untersuchung zum mutmasslichen «Linksdrall» an Kantonsschulen: Sie fordert in einem Vorstoss, auch die Zürcher Mittelschulen unter die Lupe zu nehmen.

Eine Maturaarbeit der Kantonsschule Baden AG löste kürzlich eine nationale Debatte aus: Drei Maturanden untersuchten, ob der Schulunterricht an den Aargauer Mittelschulen einen Linksdrall hat. Dafür befragten sie rund 530 Schülerinnen und Schüler.

ZUM THEMA PRIMARSCHULUNTERRICHT STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES NEUES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG --- A third grader raises her hand during English class at Feld school in Suhr, Switzerland, on September  ...
Bild: KEYSTONE

Das Ergebnis war, dass ein Drittel der Schülerinnen und Schüler den Unterricht als eher links geprägt wahrnahmen, vor allem in Geschichte, Geografie, Deutsch und Englisch. Zwei Drittel der Befragten hatten die Lehrpersonen zudem als «eher links» verortet.

Der Aargauer Bildungsdirektor Alex Hürzeler (SVP) nahm den Ball nach einem FDP-Vorstoss aus dem Parlament auf und gab eine Untersuchung in Auftrag. Das Meinungsforschungsinstitut Sotomo soll nun mit einer Online-Befragung herausfinden, ob die politische Neutralität an den Schulen eingehalten wird. Äussern können sich alle Schülerinnen und Schüler sowie Lehrpersonen.

Zürich soll sich dem Aargau anschliessen

Dieser Untersuchung sollen sich die Zürcher Mittelschulen und Berufsschulen anschliessen, findet nun die Zürcher SVP. Drei Kantonsräte reichten ein entsprechendes Postulat ein, das am Donnerstag publiziert wurde. Damit der Anschluss an die Aargauer Studie noch rechtzeitig gelingt, soll der Vorstoss für dringlich erklärt werden.

Die Zürcher Kantonsräte sind überzeugt, dass «die Situation an Zürcher Schulen nicht besser ist als im Aargau», wie sie in ihrem Vorstoss schreiben. Zahlreiche Indizien wie etwa mündliche Berichte würden darauf hinweisen. Die Partei fürchtet, dass gegenüber rechten Meinungsäusserungen an Mittelschulen «wenig Toleranz herrscht».

Der Kantonsrat wird in einer der kommenden Sitzungen nach der Sommerpause über den Vorstoss debattieren. Angesichts der links-grünen Mehrheit dürfte es das Anliegen aber schwer haben. (lab/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
80 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Überdimensionierte Riesenshrimps aka Reaper
14.07.2022 14:48registriert Juni 2016
Was spricht gegen Humanistische Ansichten wie Menschenrecht, Gesellschaftsliberalismus und Empathie?
12412
Melden
Zum Kommentar
avatar
Random_P
14.07.2022 14:42registriert Dezember 2021
da machet e paar gymi-schüeler:inne e umfrag und das wird denn vo svp poltiker als total repräsentativ aagluegt...
9610
Melden
Zum Kommentar
avatar
LURCH
14.07.2022 16:42registriert November 2019
Was dabei herauskommt wenn bildungsferne Fensterbänkler sich in der Bildungspolitik betätigen und sich dort einmischen, hat man gesehen als durch die direkte und eigenmächtige Aktion von Parmevin nun Horizon Europe an die Wand gefahren wurde.
Aber das Volch wählt halt gerne Leute die sich auf ihrem Niveau bewegen und mit denen sie sich daher identifizieren können.
674
Melden
Zum Kommentar
80
Streit um Herzchirurgie in St.Gallen: Jetzt ziehen die Krankenkassen vor Gericht
Die Pläne für Herzchirurgie am Kantonsspital St.Gallen stossen auf Widerstand. Die Krankenversicherer wollen sie verhindern, weil sie um um die Behandlungsqualität fürchten und vor steigenden Kosten warnen.

Die St.Galler Spitäler kommen nicht zur Ruhe. Nach der Massenentlassung von 440 Stellen im letzten Herbst ist nun ein Streit um der geplante Leistungsauftrag für Herzchirurgie am Kantonsspital entbrannt. Anfang März hatten die drei Kantone St.Gallen und beider Appenzell entschieden, bei der Spitalplanung zusammenzuspannen. Ihr Ziel: Sie wollen teure Doppelspurigkeiten vermeiden.

Zur Story