FDP fordert 3a-Konto für Kinder – SP wittert Steuergeschenk für Reiche
In der Schweiz können sich Menschen ab 18 Jahren ihrer Altersvorsorge annehmen. Das Schweizer System sieht mit seinen 3 Töpfen Folgendes vor: Die AHV soll den Grundbedarf abdecken, die berufliche Vorsorge soll einem ermöglichen, den gewohnten Lebensstandard weiterzuführen und mit der privaten Vorsorge sollen individuelle Bedürfnisse gedeckt werden.
- AHV: Sie soll den Grundbedarf abdecken.
- Berufliche Vorsorge: Diese soll den Menschen in Pension ermöglichen, den gewohnten Lebensstandard fortzusetzen.
- Private Vorsorge: Die 3. Säule ist dazu gedacht, «zusätzliche individuelle Bedürfnisse» abzudecken, wie der Bund schreibt.
FDP-Nationalrat Andri Silberschmidt fordert nun in einem Vorstoss, dass Schweizerinnen und Schweizer nicht bis zum 18. Lebensjahr warten müssen, um in die 3. Säule einzahlen zu können. «Finanzielle Eigenverantwortung beginnt nicht erst mit dem Erwerbsleben, sondern kann frühzeitig gefördert werden», sagt Silberschmidt gegenüber «20 Minuten».
Das Geld soll von den Eltern bezahlt werden und könne wie bisher bei der Pensionierung, bei Selbstständigkeit, Auswanderung oder für den Kauf von Wohneigentum bezogen werden. Und: Den einbezahlten Betrag sollen die Eltern – wie ihre eigenen 3a-Beiträge – bis zum Maximalbeitrag vom steuerbaren Einkommen abziehen können.
SP wittert Steuergeschenk für die Reichen
Auf linker Seite steht man Silberschmidts Anliegen skeptisch gegenüber. «Von diesem Steuerabzug würden nur die sehr Gutverdienenden profitieren», sagt SP-Nationalrätin Sarah Wyss zur Zeitung. Denn die wenigsten würden heute den Maximalbeitrag von 7258 Franken einzahlen.
Eine Analyse der Steuerdaten aus den Kantonen Aargau, Basel-Stadt und Glarus von 2014 ergab, dass 37,9 Prozent der Angestellten und 22,2 Prozent der Selbstständigen den Maximalbeitrag einzahlen. Dabei zeigt sich, dass besonders Gutverdienende und Ältere den Maximalbetrag einbezahlen. (leo)
