Mit dem Schulanfang in etlichen Kantonen starten Kampagnen für den sicheren Schulweg. So veröffentlicht die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) ein Bilderbuch. Fünf Organisationen - darunter die Polizei - lancieren die Kampagne «Stoppen für Schulkinder».
Pro Jahr verunfallen 900 Kinder und Jugendliche im Strassenverkehr, 40 Prozent von ihnen auf dem Schulweg. Vier Kinder kommen im Mehrjahresdurchschnitt ums Leben, wie die BFU am Mittwoch mitteilte.
Das Elterntaxi ist indessen nicht die beste Unfallprävention. Für Kinder ist der Schulweg ein wichtiger Faktor ihrer sozialen Entwicklung. Zudem müssen sie lernen, sich im Verkehr richtig zu verhalten.
Gemäss der BFU liegt der Schulweg grundsätzlich in der Verantwortung der Eltern. Um Unfälle zu verhüten, ist es wichtig, dass alle Beteiligten am gleichen Strang ziehen. Mit dem neuen Bilderbuch auf den beiden Ebenen Schule und zuhause bietet die BFU Hand zu dieser Zusammenarbeit.
Das Bilderbuch zeigt unter anderem auf, dass Kinder besser auf der sicheren Innenseite des Trottoirs gehen, wenn sie bei Regen nicht nassgespritzt werden wollen. Zudem greift es den alten Grundsatz «warte, lose, luege, laufe» auf.
Die Regeln vermitteln die Figuren Lia, Luca und der Papagei Pep. In der Version für die Schule ist das Bilderbuch mit Liedern, Aufgaben, Spielen und weiterem Unterrichtsmaterial angereichert. Im weiteren rät die BFU Eltern, den Schulweg mit den Kindern zu üben und dabei den sichersten Weg zu wählen.
Fünf Organisationen wenden sich mit der Kampagne «Stoppen für Schulkinder» an den motorisierten Verkehr. Die meisten Unfälle von Kindern ereignen sich nämlich beim Queren von Strassen. Dabei zeigt sich, dass die Fahrzeuglenkenden in 55 Prozent der Fälle den Vortritt der zu Fuss gehenden Kinder missachteten.
Die Organisationen appellieren an Fahrzeuglenkerinnen und Lenker, nicht nur zu bremsen, sondern zu stoppen und stehen zu bleiben, bis ein Kind die Strasse überquert hat.
Auf Handzeichen ist zu verzichten. Zu dieser Erkenntnis kam die Schulwegkampagne aufgrund einer Umfrage. Über 50 Prozent von 1500 regelmässigen Autofahrerinnen und -fahrer gaben an, am Fussgängerstreifen fast immer ein Handzeichen zu geben. Das ist aber keine gute Idee: Wenn ein Kind dem Handzeichen vertraut, achtet es nicht mehr auf den übrigen Verkehr.
Hinter «Stoppen für Schulkinder» stehen der Verkehrs-Club Schweiz, Fussverkehr Schweiz, die Polizeikorps, der Dachverband der Lehrerinnen und Lehrer und der Fonds für Verkehrssicherheit. Neben den Landessprachen gibt es die entsprechenden Informationen in sieben weiteren Sprachen. (sda)