Kurz nachdem die Dauphiné Libéré berichtet, dass ein Schweizer Luftrettungsunternehmen mit Sitz im Kanton Zürich verdächtigt wird, eine Rolle beim versuchten Verkauf von Michael Schumachers Krankenakte zu spielen, reagiert die Schweizerische Rettungsflugwacht (Rega).
Rega-Sprecher Philipp Keller bestätigt, dass die «Rega im Zusammenhang mit der Verlegung des Patienten von Grenoble nach Lausanne medizinische Abklärungen getroffen und den Transport per Ambulanz organisiert» habe. Wie Rega-Sprecher Sascha Hardegger gegenüber 10 vor 10 bestätigt, prüfe das Unternehmen nun eine Strafanzeige gegen Unbekannt.
Im Rahmen dieser Abklärungen sei der Rega vom Spital in Grenoble auch ein medizinischer Bericht zur Verfügung gestellt worden. Allerdings habe man vom entsprechenden Verfahren keine Kenntnis. «Die Rega wurde in dieser Sache nicht von Untersuchungsbehörden kontaktiert und hat keine Kenntnisse von laufenden Untersuchungen», sagt Keller.
Nach derzeitigem Informationsstand gehe die Rega davon aus, dass das Arzt- und Patientengeheimnis gewahrt wurde.
Gemäss der Dauphiné Libéré, habe die französische Justiz die Untersuchung an die Schweizer Behörden übergeben. Dies scheint nicht der Fall zu sein. Weder die Staatsanwaltschaft Zürich noch das Bundesamt für Justiz haben bisher ein Rechtshilfegesuch in der Sache aus Frankreich erhalten, wie sie auf Anfrage von watson sagten.
Auch das Konkurrenz-Unternehmen der Rega, die Alpine Air Ambulance (AAA), die in der Rettungsfliegerei mit dem TCS zusammen arbeitet, dementiert, etwas mit der Untersuchung zu tun zu haben. Gemäss TCS-Sprecher Stephan Müller, habe weder der TCS noch die AAA etwas mit dem Fall zu tun. (thi)