Am Freitagabend diskutieren die Gäste der SRF-Arena über die Besetzung des Bundesplatzes durch Klimaschützer. Der Titel der Sendung lautet: «Heiligt der grüne Zweck die Mittel?». Als Gäste hat Sandro Brotz Hanna Fischer eingeladen, die Sprecherin des Bündnis «Rise up for Change», das von Montag bis Mittwoch den Bundesplatz besetzt hatte.
Als weitere Gäste wurde der Grünenpräsident Balthasar Glättli und FDP-Nationalrat Beat Walti eingeladen. Ein Einladung ging auch an SVP-Nationalrat und Weltwoche-Verleger Roger Köppel.
Nun schreibt Klimastreik Schweiz auf Twitter, dass «Rise up for Change» doch nicht in die Arena komme. Das Kommunikationsteam habe einstimmig beschlossen, die Einladung von SRF-Arena nicht anzunehmen, «wenn Klimaleugner Roger Köppel ebenfalls eingeladen ist.» Nach mehreren Gesprächen mit dem Arena-Team habe man die Einladung abgelehnt.
Das Kommunikationsteam des #RiseUpForChange lehnt die Einladung zur #srfarena ab, da diese auf der Einladung von Klimaleugner Roger Köppel besteht. Wir diskutieren gerne mit Menschen mit unterschiedlicher Meinung, aber nicht mit Klimaleugner*innen
— Klimastreik Schweiz 🔥 #RiseUpForChange (@klimastreik) September 24, 2020
Unsere ganze Begründung: https://t.co/7BwKyx6URa pic.twitter.com/QF2yPKXnWQ
Begründet wird die Ablehnung der Einladung damit, dass Roger Köppel und seine Zeitung «Weltwoche» «massivst gegen Klimastreikende, insbesondere Greta Thunberg hetze. «Rise up for Change» schreibt:
Zudem leugne oder relativiere Köppel «je nach Situation» die Existenz des menschengemachten Klimawandels. Dieser wissenschaftliche Konsens dürfe aber nicht zur Debatte stehen.
Das Bündnis aus verschiedenen Umweltorganisationen schreibt zudem:
Wenn dies nicht gegeben sei, sehe das Bündnis ein Gespräch als nicht fördernd für die Lösung der Klimakrise und des öffentlichen Diskurses an.
Auch Roger Köppel äusserte sich mittlerweile zur Absage der Klimajugend. Er bezeichnet die Bundesplatzbesetzer als «Klima-Rechtsbrecher», die nun «abschleichen» würden. Köppel weiter: «Sie wollen sich keiner ernsthaften Diskussion stellen. Sie dulden keinen Widerspruch. Diktatur des Guten? Nein, danke!»
Sandro Brotz bedauert den Entscheid von #RiseUpForChange auf Twitter. Die Diskussion wird unabhängig davon stattfinden, so der «Arena»-Moderator. Mittlerweile hat SRF offenbar Ersatz gefunden. Auf Twitter schreibt die Juso-Chefin Ronja Jansen, sie habe sich für eine Teilnahme an der Diskussionssendung entschieden. Sie schreibt: «Mit Klimaleugner-Köppel fehlt die gemeinsame Diskussionsbasis um vorwärts zu kommen. Trotzdem habe ich mich für eine Teilnahme entschieden, weil wir solchen gefährlichen Menschen Paroli bieten müssen.»
Bedauerlich, dass #RiseUpForChange die Zusage zur Einladung in die #srfarena zurückzieht. Die Beteiligung von Roger Köppel war ihnen bekannt. Wir stehen für eine offene Debatte, die durch Gesprächsverweigerung nicht gefördert wird. Selbstverständlich wird die Sendung stattfinden.
— Sandro Brotz (@SandroBrotz) September 24, 2020
Andererdeits allerdings, wird es natürlich schwierig z.B. den bürgerlichen Politikern vorzuwerfen, man würde nicht zuhören.
Ebenso wirkt das zu radikal.
Verstehe den Entscheid nicht in der Endsumme....
Köppel lässt auch Linke in der Weltwoche schreiben. Gesprächsverweigerung ist also nicht angebracht.
Dieser Punkt geht schon mal an Köppel.