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20 Mal mehr Tote im Autoverkehr als im ÖV – bei den Töfffahrern ist das Risiko 460 Mal höher

Das Risiko, im Zugverkehr tödlich zu verunfallen, ist im Vergleich zum Töfffahren sogar mehr als 460 Mal geringer.
Das Risiko, im Zugverkehr tödlich zu verunfallen, ist im Vergleich zum Töfffahren sogar mehr als 460 Mal geringer.
Bild: KEYSTONE

20 Mal mehr Tote im Autoverkehr als im ÖV – bei den Töfffahrern ist das Risiko 460 Mal höher

19.04.2016, 13:3219.04.2016, 13:59
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Der öffentliche Verkehr wird immer sicherer. 2015 ereigneten sich 183 Unfälle, deutlich weniger als in den Jahren zuvor. Die Zahl der tödlich Verletzten blieb mit 32 auf tiefem Niveau stabil.

Im Bahn-, Bus-, Seilbahn- und Schiffsverkehr gab es bei den Passagieren keine tödlichen Unfälle. Insgesamt bestätigten die Zahlen den langfristigen Trend, dass der öffentliche Verkehr sehr sicher sei, schreibt das BAV. So ist nach seinen Angaben das Risiko, im Zugverkehr tödlich zu verunfallen, über 20 Mal tiefer als im Autoverkehr, im Vergleich zum Töfffahren sogar mehr als 460 Mal.

10 Prozent weniger ÖV-Unfälle

Im Vergleich zu 2014 nahmen die Unfälle mit öffentlichen Verkehrsmitteln um 10 Prozent ab, wie der am Dienstag veröffentlichte Sicherheitsbericht des Bundesamtes für Verkehr (BAV) zeigt. Seit 2007, dem Erscheinungsjahr des ersten Berichts, lag die Zahl der öV-Unfälle stets über 200.

Die Zahl der Toten ging von 40 im Jahr 2014 auf 32 und damit wieder auf das Niveau der Vorjahre zurück. In den meisten Fällen handelte es sich um Personen, die unbefugt Geleise betraten, oder um unaufmerksame Passanten oder Autofahrer. Nur zwei der Getöteten waren Reisende. Beide kamen im Tramverkehr ums Leben. Die Anzahl der Schwerverletzten sank von 145 auf 124.

Bereits neun von zehn Bahnübergängen saniert

Um den hohen Sicherheitsstandard zu gewährleisten, treibt das BAV unter anderem die Sanierung von Bahnübergängen voran. Bis Ende 2015 waren schweizweit bereits 91 Prozent der Übergänge vorschriftskonform gesichert. Die Zahl der Unfälle auf Bahnübergängen ging in den letzten zehn Jahren um rund einen Viertel zurück.

Verbesserungspotential ortet das BAV auch bei den Gefahrenguttransporten. Nach dem Zusammenstoss zweier mit Schwefelsäure beladener Güterzüge in Daillens VD vor einem Jahr will das Amt sein Augenmerk insbesondere auf einen konsequenten Informationsaustausch zwischen den verschiedenen Akteuren legen. (whr/sda)

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