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Was an der SVP-Wahlkampfparty am vergangen Samstag in der «Villa Wahnsinn» als Gag gedacht war, kam nicht bei allen so an. Die Juso reagierte auf das K.O-Tropfen-Shot-Angebot in einem empörten offenen Brief an die Volkspartei: «Die SVP disrespektiert das ernste Thema der sexuellen Übergriffe und verletzt damit direkt jede Betroffene und jeden Betroffenen eines solchen Falles.»
So wollen die illustren Gäste der Party in der AFG Arena St. Gallen das aber nicht verstanden haben. Für Nationalrat Christoph Mörgeli ist der Fall klar: «Das war eine humoristische Aktion, um auf Frau Spiess anzuspielen und darauf, wie diese die K.O.-Tropfen instrumentalisiert hat», sagt er und fügt an: «Das wird an der Basler Fasnacht noch hundert Mal vorkommen.» Natürlich seien K.O.-Tropfen kein lustiges Thema, aber jemandem fälschlicherweise zu unterstellen, er habe diese verwendet, sei noch schlimmer, sagt Mörgeli.
Damit stellt er sich grosszügig hinter seinen Kollegen, den Zuger SVP-Kantonsrat Markus Hürlimann. Dieser blieb der Party allerdings fern und äusserte sich in seinem ersten Interview nach Einstellung der Untersuchung gegen ihn vorrangig enttäuscht über einzelne Exponenten seiner Partei.
Auch der Züricher Ständeratskandidat Hans-Ueli Vogt feierte am Samstag in St. Gallen. Er habe aber keinen K.O.-Shot getrunken, sagt er. Und bläst ins selbe Horn wie Mörgeli: «Es handelt sich um eine humoristische Anspielung auf eine politische Geschichte», sagt er. Dass eine von K.O.-Tropfen betroffene Person, die Aktion vielleicht nicht so lustig fände, sieht er dennoch ein: «Es handelte sich aber um eine politische Anspielung.»
Ganz so cool wie Mörgeli und Vogt reagieren nicht alle SVP-Vertreter auf Nachfragen zu dem besagten Shot. Allen voran Thomas Aeschi: «Ich kommentiere das nicht und wünsche Ihnen einen schönen Tag, Adieu», sagt er am Telefon bevor er abrupt auflegt. Gerade eine Antwort von ihm hätte aber interessiert.
War es doch Aeschi, der sich in einer Szene im neuen SVP-Wahlkampfvideo noch über K.O.-Tropfen lustig machte und war es doch ebendieser Aeschi, der nach Markus Hürlimanns Rücktritt als Kantonalpräsident der Zuger SVP auf dessen Posten nachrücken durfte. Öffentlich zur Affäre Spiess-Hegglin/Hürlimann geäussert, hat sich Aeschi nie.
Ähnlich auskunftsunfreudig zeigte sich Nationalrat Thomas Matter: «Da finden Sie sicher bessere Leute, mit besseren Antworten zu diesem Thema», sagt er und windet sich. Dabei hatte Matter doch das SVP-Wahlkampfvideo gedichtet und komplett produziert. Die K.O-Tropfen-Szene dürfte also auf sein Konto gehen.
Toni Brunner wollte am Nachmittag ebenfalls plötzlich nichts mehr dazu sagen: «Ich bin unterwegs. Und werde mich wieder äussern, wenn es um politische Fragen geht», lässt der Parteichef über seine Sekretärin ausrichten. Am Morgen hatte er sich gegenüber «20 Minuten» noch über die Humorlosigkeit der Juso ausgelassen.
Auch die Betreiber der «Villa Wahnsinn» hatten keine Lust, über den speziellen Shot zu sprechen. Mitbetreiber Ronny Spitzi reagierte nicht auf eine Anfrage von watson.
Spitzi betreibt die Villa Wahnsinn gemeinsam mit Patrick Spitzi und Patrick Schwarz, der vorher Pächter des «Rössli Pub» in Schwarzenbach war, in dem Toni Brunner alias DJ Toni bereits 2007 wahlkampfstrategische Auftritte hatte.
Auch wenn es sich hier gerade nicht um etwas gutes geht aber der Sinn ist erfüllt sie schaffens in die Medien... Die Fotos sehen auch sehr Volksnahe aus! Oder zumindest so, dass ihre Wähler sich angespeochen fühlen!
Respekt! Auch wenn ich keinen gewählt habe...