Schweiz
Tier

Trotz Tierfell-Trend – Zürcher Club bleibt bei der Kein-Pelz-Policy

Ein Button mit der Aufschrift "Stopp Pelz" haengt an einem Mantel eines Komiteemitglieds bei der Uebergabe der Unterschriften fuer die Petition "Importverbot fuer tierquaelerisch herges ...
Schweizerinnen und Schweizer tragen so viel Pelz wie seit Jahren nicht mehr.Bild: KEYSTONE

Massenabweisungen beim Zürcher Hiltl Club wegen Pelzboom

Die Zahl der Pelzimporte ist dieses Jahr so hoch wie schon lange nicht mehr. Das hat Folgen für den Zürcher Hiltl-Club, der Pelzträgern den Eintritt verwehrt.
19.12.2016, 04:2211.11.2020, 12:43
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Pelz ist chic – mehr denn je wie ein Blick auf die Verkaufszahlen zeigt. Ende dieses Jahres wird die Schweiz rund 440 Tonnen Pelz importiert haben – so viel wie seit 24 Jahren nicht mehr. Tierschützer hatten in den vergangenen Jahren ganze Arbeit geleistet. Unter anderem mit Aufklärungskampagnen, für welche die Organisationen auch Stars einspannten, brachten sie das Pelztragen in Verruf.

Mehr Partygäste abgewiesen

Und nun ist er wieder zurück, der Pelz. Beim Zürcher Hiltl Club lässt man sich davon nicht beeindrucken. Vor rund zwei Jahren hatte er die Regel eingeführt, dass Pelzträgern – sei es nur mit pelzigen Bommeln oder Kapuzenrändern – der Eintritt verwehrt wird. Das hat jetzt Folgen.

«Jede vierte, fünfte Jacke, die wir hier sehen, ist eine Markenjacke mit Echtpelz dran», sagt Annatina Portmann gegenüber dem Sender «Tele Züri». Sie prüft für den Club an der Tür die haarigen Kleidungsstücke auf deren Echtheit. Durch die Anti-Pelz-Regel und den derzeitigen Trend gehen dem Club zahlreiche Partygäste durch die Lappen. Für Rolf Hiltl, den Besitzer, ist dies kein Grund von seinen Prinzipien abzurücken.

Früher mehr Verständnis

Das Fleisch in der Pelzproduktion werde nicht gebraucht, sagt er gegenüber dem Zürcher Sender. Es werde nur für den Kragen gezüchtet. «Das ist ein grosses Problem. Eine riesige Verschwendung von Leben, von Tieren.»

Rolf Hiltl posiert am 25. Juli 2014 in seinem Restaurant in Zuerich. (KEYSTONE/Christian Beutler)

Rolf Hiltl poses in his restaurant in Zuerich, Switzerland, July 25, 2014. (KEYSTONE/Christian Beutle ...
Rolf Hiltl bleibt seinen Prinzipien treu. Bild: KEYSTONE

Wenn Gäste mit Unverständnis auf die Abweisung reagieren, zeigt er ihnen persönlich Videos von Tieren, die wegen der Pelzproduktion leiden müssen. Das besänftigt nicht alle. Fast die Hälfte von ihnen wolle diskutieren, werde wütend oder frech, wurde Hiltl jüngst in der «Schweiz am Sonntag» zitiert. «Das war früher anders.»

(rwy)

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198 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Dogbone
19.12.2016 07:20registriert August 2014
Sehr aussergewöhnlich und ebenso sympathisch! Danke Rolf Hiltl! Ein Besuch im Club ist gleich fest eingeplant!👍🏼
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Piri
19.12.2016 06:24registriert September 2015
Finde ich auch gut. Er lebt seine Lebensphilosophie und nimmt auch Konsequenzen in Kauf! Chapeau !
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Mr.CoJones aka Philodog
19.12.2016 06:42registriert September 2015
Ob Pelz oder nicht.. die Dinger mit Pelz und Pompon sehen total bescheuert aus. Aber es muss ja im Moment eine Canada Goose sein, zumal er oder sie den elitären Anschein erwecken kann man sei Bonz.
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