Luft raus, Deckel drauf: Der Marketingspruch zum korrekten Entsorgen von PET-Flaschen hat sich ins hiesige Kollektivgedächtnis eingebrannt. Doch obwohl hierzulande rund 80 Prozent der Flaschen, die aus Erdöl oder Erdgas produziert sind, korrekt entsorgt und eingesammelt werden, landet noch immer ein grosser Teil im herkömmlichen Abfall. Das Kreislauf-Prinzip «Flasche zu Flasche» funktioniert damit nicht. Signifikante Mengen an Rezyklat müssen deshalb importiert werden.
Nun möchte der Verein PET-Recycling Schweiz seine Umweltbilanz verbessern. Zu den Mitgliedern des 1990 gegründeten Vereins gehören namhafte Unternehmen wie Nestlé, Migros, Coop, Rivella, Coca-Cola, Ramseier oder die Mineralquellen Adelboden und Eptingen.
Gegenüber dieser Zeitung kündigt die Organisation ein Massnahmenpaket an, um die Emissionen der Industrie entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu reduzieren - also von den Getränkeherstellern, über den Detailhandel, die Sortierer und Verwerter bis hin zu den Sammelstellen und Logistik-Partnern. So soll ein Beitrag zur Erreichung des Ziels des Pariser Klimaabkommens von 2015 geleistet werden. Dieses sieht vor, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius und möglichst unter 1.5 Grad Celsius zu beschränken.
Insgesamt umfasst das Paket 22 Massnahmen. So sollen zum Beispiel die Sammelsäcke künftig aus Recycling-Plastik bestehen oder sogar obsolet gemacht werden. Beim Transport der Flaschen soll erneuerbare Energie zum Einsatz kommen. Die Sortierung und das Recycling sollen mit erneuerbarer Elektrizität vonstattengehen. Und bei den sogenannten nachgelagerten Prozessen soll das PET vermehrt zur Wieder-herstellung von Flaschen verwendet werden oder aber für andere Materialien der Getränkeindustrie.
Bei der Formulierung der Massnahmen erhielt der Verein Unterstützung von Klimaexpertinnen und -experten der Firma South Pole, bei welcher der Grünen-Nationalrat Bastien Girod für den Bereich Umweltinnovationen zuständig ist. Er lobt denn auch die neue Strategie von PET Recycling Schweiz als «erfreulich starkes Zeichen für langfristigen Klimaschutz».
Damit signalisiert die Branche die Bereitschaft, zu handeln, was in der Vergangenheit nicht immer der Fall war. So setzten die Getränkehersteller lange auf neues anstatt auf recyceltes PET. Erst seit einigen Jahren, im Zuge der Klimaerwärmungsdebatte, fand in der Branche ein Umdenken statt. Inzwischen wird das sogenannte R-PET, das recycelte Polyethylenterephthalat von weggeworfenen Flaschen, sogar PR-mässig ausgelobt.
Allerdings: Zwar gibt es immer mehr R-PET. Doch der Mangel daran war lange auch hausgemacht. Denn gewisse Farben wie Grün und Braun, welche Hersteller wie Valser (Coca-Cola) und Rivella verwendeten, konnten technisch nicht zu R-PET wiederverwertet werden. Dies ist hierzulande erst seit kurzem möglich.
So musste jüngst auch Rivella-Chef Erland Brügger gegenüber der «Sonntags-Zeitung» einräumen: «Wir waren beim Recycling tatsächlich keine Musterknaben.» Immerhin, dank einer neuen Technologie würden nun aus den braunen Rivella-Flaschen nicht mehr Guetsliverpackungen oder Turnschuhe, sondern auch wieder braune Rivella-PET-Flaschen hergestellt.
Nun möchte der Verein PET-Recycling Schweiz seine Umweltbilanz verbessern. Zu den Mitgliedern des 1990 gegründeten Vereins gehören namhafte Branchenvertreter wie Nestlé, Migros, Coop, Rivella, Coca-Cola, Ramseier oder die Mineralquellen Adelboden und Eptingen. (aargauerzeitung.ch)
Anstatt an den restlichen 20% versuchen zu schrauben sollte man besser das Sammeln/Recyclen von allen anderen Plastikarten fördern und vereinfachen.
Ja, es gibt regional verschiedene Plastik-Sammelsäcke, die an verschiedenen Stellen abgegeben werden können. Was fehlt ist ein einheitliches Konzept statt 1000 regionale Insellösungen.
Habe Heute wieder mal vergeblich versucht meine Flasche da loszuwerden.