Schweiz
Unfall

Toter und zwei Schwerverletzte nach Feuerwerkunfällen an Silvester

Toter und zwei Schwerverletzte nach Feuerwerkunfällen an Silvester

01.01.2024, 12:2101.01.2024, 21:19
Mehr «Schweiz»
Das Feuerwerk ueber dem Luganersee an der 1. August-Feier in Lugano, am Dienstag, 1. August 2023. (KEYSTONE/Ti-Press/Pablo Gianinazzi)
Bild: keystone

Zahlreiche Vorfälle mit Feuerwerk sowie etliche Brände haben in der Silvesternacht in der Schweiz die Einsatzkräfte auf Trab gehalten. Im Kanton Luzern starb ein Mann bei einem Feuerwerkunfall. In Zürich und im Aargau verletzten sich zwei Personen schwer.

Wie die Luzerner Polizei an Neujahr mitteilte, ereignete sich der tödliche Unfall in Schenkon LU. Ein 46-jähriger Mann starb dort bei einem Unfall mit einer mutmasslich selbstgebastelten Einrichtung, um Böller abzuschiessen. Der Mann verstarb noch am Unfallort.

Schwer verletzt nach dem Abfeuern von Feuerwerk wurde ein 41-jähriger Mann in Dottikon AG. In Hochfelden ZH hantierten zwei Jugendliche an einem Feuerwerkskörper, der plötzlich losging. Ein 16-Jähriger wurde am Kopf schwer verletzt, ein Gleichaltriger erlitt Verletzungen an den Händen.

Unfug und Unfälle mit Feuerwerk

Mehrere Polizeien berichteten am Neujahrstag, die Einsatzkräfte hätten wegen Unfugs oder wegen Unfällen mit Feuerwerk ausrücken müssen. Etliche Polizeikorps meldeten aber auch, dass die Silvesternacht insgesamt ohne grössere Probleme oder Unfälle verlaufen sei.

So schrieb etwa die St. Galler Kantonspolizei, sie habe eine «vergleichsweise ruhige Silvesternacht» hinter sich. Das grosse Feuerwerk des «Silvesterzaubers» am Zürcher Seebecken verfolgten laut Angaben der Organisatoren 100'000 Personen.

Gondelbahn wegen Brands evakuiert

Im Walliser Skigebiet Verbier musste eine Gondelbahn wegen eines Brands vorübergehend evakuiert worden. Unbekannte hatten laut der Polizei wohl Feuerwerk aus einer Kabine abgefeuert und einen Buschbrand ausgelöst.

Vermutlich ein brennender Christbaum machte in Reinach BL eine Dachwohnung eines Mehrfamilienhauses unbewohnbar. Die Bewohner wurden von der Feuerwehr von der Terrasse ihrer Wohnung gerettet.

Mehr als zwei Dutzend kleinere Brände erforderten in Stadt und Kanton Zürich den Einsatz von Feuerwehr und Polizei. In mehreren Mehrfamilienhäusern sowie einem Alterswohnheim kam es aufgrund von Feuerwerken zu Bränden auf Balkonen und in einem Keller. Eine Person wurde dabei durch den Rettungsdienst medizinisch behandelt.

Der Heimfahrdienst Nez Rouge hat in der Neujahrsnacht 5400 Personen sicher nach Hause gefahren. Knapp 1200 Freiwillige standen dafür im Einsatz und führten 2200 Fahrten durch, wie Nez Rouge am Montag mitteilte. Die Neujahrsnacht sei damit eine Rekordnacht gewesen. Vor einem Jahr hatten die freiwilligen Chauffeurinnen und Chauffeure in der Silvesternacht 4300 Personen gefahren.

Amherd appelliert an Verantwortung

In ihrer Neujahrsansprache appellierte die neue Bundespräsidentin Viola Amherd an gemeinsame Verantwortung und den Willen zur Gestaltung. «Auf dieser Idee beruht unsere Demokratie», sagte Amherd. Gemeinsam sei viel gemeistert worden; das sei die Stärke der Schweiz.

Amherd löste am 1. Januar Alain Berset ab, der nicht nur das Bundespräsidium abgab, sondern auch aus der Landesregierung ausschied.

Zahlreiche Neuerungen

Wie immer sind in der Schweiz an Neujahr mehrere Gesetzesänderungen und andere Neuerungen in Kraft getreten. So gilt neu ein Mehrwertsteuersatz von 8,1 statt 7,7 Prozent. A- und B-Post-Briefe werden je 10 Rappen teurer, Priority- und Economy-Pakete kosten künftig 1.50 Franken mehr.

Grosse international tätige Unternehmen werden in der Schweiz ab dem Steuerjahr 2024 mit einem Satz von mindestens 15 Prozent besteuert. Ein erster Teil der AHV-Revision tritt in Kraft. Für alle wird ein Teil-Vorbezug oder ein Teil-Aufschub der Rente möglich, was erlaubt, die Erwerbsarbeit schrittweise zu reduzieren.

Elektroautos unterstehen neu der Automobilsteuer. Die Behörden erhalten mehr Möglichkeiten zur Überwachung von Internet- und Telefon-Daten. Ein neuer Auskunftstyp ermöglicht es zum Beispiel, Anrufe von anonymen Bombendrohungen nachverfolgen zu können.

Etliche Neujahrsbabys

Schon in den frühen Morgenstunden des Neujahrstags kamen in mehreren Spitälern der Schweiz Babys zur Welt. Das erste Neujahrsbaby der Schweiz dürfte im Universitätsspital Basel nur 27 Minuten nach Mitternacht zur Welt gekommen sein. Das Mädchen hat den Namen India Miranda.

Das Luzerner Kantonsspital vermeldete die Geburt von Gianna Malu um 02.22 Uhr in der Nacht. Um 03.27 Uhr kam im Spital von Sitten eine Johanna zur Welt, um 04.03 Uhr im Stadtzürcher Triemlispital eine Thea und um 05.30 Uhr in Payerne VD eine Livia. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
52 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Yolo
01.01.2024 16:01registriert Mai 2015
Die sagenumwobene Eigenverantwortung in Reinkultur.
8010
Melden
Zum Kommentar
avatar
Pragmatiker17
01.01.2024 15:54registriert Juni 2018
Wäre das Verbot von Böllern und Raketen bereits in Kraft, gäbe es also heute wohl einen Toten und zwei Schwerverletzte weniger.
8125
Melden
Zum Kommentar
avatar
Päddie89
01.01.2024 16:05registriert März 2021
Feuerwerk ist kein Spielzeug; das musste ich in meiner Jugend (schmerzhaft) selber erfahren. Grössere Feuerwerkskörper sind hochpotente Sprengladungen, die heute jede volljährige Person frei erwerben kann.

Sollte das Verbot nicht durchkommen, wäre es wünschenswert, dass Personen, die Feuerwerk abbrennen, zumindest regelmässig einen Kurs machen müssen oder eine Privatlizenz erwerben. Dadurch könnte man nicht nur die Sicherheit verbessern, sondern auch für die ganzen anderen Auswirkungen des Feuerwerkes (zB auf Tiere und Umwelt) sensibilisieren.
6111
Melden
Zum Kommentar
52
«Die SNB ist mitschuldig an dem Leid, das uns angetan wird»
Orlando Carriqueo wollte am Freitag an der Generalversammlung der Schweizer Nationalbank eine Rede halten und erklären, warum die SNB für das Leid, das den Mapuche in Argentinien widerfährt, verantwortlich ist. Die SNB verweigerte ihm den Zutritt. Darum sagt er im Interview, was die Schweizer Bevölkerung über die Geschäfte der SNB wissen muss.

Sie sind den ganzen Weg von Argentinien nach Bern gereist für nur drei Minuten Redezeit, die Sie an der Generalversammlung der Schweizer Nationalbank (SNB) beanspruchen wollten. Die SNB hat Ihnen den Zugang am Freitag allerdings verwehrt. Sie seien nicht befugt, an der GV zu sprechen. Wie geht es Ihnen nach dieser Nachricht?
Orlando Carriqueo: Ich bin nicht überrascht. Ich habe erwartet, dass man uns keinen Zugang gewähren wird, obwohl wir von der Klimaallianz alle entsprechenden Unterlagen, Bevollmächtigungen und Unterschriften vorweisen konnten.

Zur Story