Finanzminister Ueli Maurer half im Jahr 2017 noch dabei mit, dass der Bundesrat die Volksinitiative «Für einen vernünftigen Vaterschaftsurlaub» ablehnte. Hauptargument: Zu teuer.
Die bundesrätliche Empfehlung zur Ablehnung hat nichts gebracht, im Herbst wurde der Kompromissvorschlag des Parlaments vom Volk angenommen und seit diesem Jahr bekommt jeder frischgebackene Vater zwei Wochen Vaterschaftsurlaub. Doch auch dieser Kompromiss wurde von der SVP bekämpft.
Bei Ueli Maurer hat es nun anscheinend einen Richtungswechsel gegeben: Er will in seiner Funktion als oberster Personalchef des Bundes dem Gesamtbundesrat beantragen, dass Bundesangestellte Anrecht auf vier anstatt nur zwei Wochen Vaterschaftsurlaub erhalten. Die Vorlage ging gemäss Tagesanzeiger gerade durch die interne Ämterkonsultation. Sie soll im Verlauf des ersten Halbjahrs dem Bundesrat unterbreitet werden.
Woher kommt der Gesinnungswandel? Gemäss dem Sprecher des Eidgenössischen Personalamtes, Anand Jagtap, liegt einer der Gründe in der Konkurrenz durch Privatfirmen, die ebenfalls auf vier Wochen aufstockten: «Wir müssen darauf achten, als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben.»
Für SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi zieht das Argument nicht: «Der Bund ist schon heute ein hervorragender Arbeitgeber; der Durchschnittslohn liegt bei 121’000 Franken. Er darf sich sicher nicht von anderen Verwaltungen dazu treiben lassen, den Vaterschaftsurlaub auszubauen.» Maurers Vorlage finde er «völlig unverantwortlich», wie er gegenüber dem «Tagesanzeiger» sagt. (jaw)
Der Vaterschaftsurlaub hilft primär der frischgebackenen Mutter und ermöglicht, dass sich diese schneller erholt und somit wieder arbeitsfähig ist. Dies sollte doch genau im Sinne der SVP und FDP sein. Fast hätte ich vergessen, dass ja gemäss Bürgerliche die Frau in der Küche stehen muss!
Und wenns der Aeschi scheisse findet, ist das ein sicheres Indiz, dass es bestimmt etwas tolles ist.