Ein 25-jähriger Sportwagenlenker ist nach einer schweren Kollision mit einem Velofahrer im Kanton Solothurn der versuchten vorsätzlichen Tötung schuldig gesprochen worden. Der Mann kassierte eine Freiheitsstrafe von drei Jahren und acht Monaten.
Das Amtsgericht Dorneck-Thierstein eröffnete das Urteil gegen den Schweizer am Donnerstagnachmittag. Er wurde auch der mehrfachen qualifizierten groben Verletzung der Verkehrsregeln schuldig befunden. Die unbedingt ausgesprochene Freiheitsstrafe ist noch nicht rechtskräftig.
Der Lenker des Sportwagens war am 19. Juni 2019 um 17.10 Uhr auf der kurvenreichen Gempenstrasse auf der Gegenspur frontal mit einem damals 38-jährigen Velofahrer kollidiert. Der Gempen gilt als Hausberg der Velofahrenden in der Umgebung von Basel.
Die Gerichtspräsidentin sagte in der Begründung des Urteils, der Lenker habe einen Unfall bewusst in Kauf genommen. Er sei ein «äusserst hohes Risiko» eingegangen. Die Frontalkollision hätte nur bei Verzicht auf das Überholen zweier Autos auf dem kurzen Strassenabschnitt verhindert werden können. Es sei «Glück oder Zufall» gewesen, ob es keinen Unfall oder einen Unfall geben werde.
Der Velofahrer erlitt lebensgefährliche Verletzungen und musste mit einem Rettungshelikopter der Rega in ein Spital geflogen werden. Er leidet noch immer an den Folgen des Unfalls. Gemäss Amtsgericht wird der Mann bis zum Ende seines Lebens mit den schweren Folgen des Unfalls leben müssen.
Der Autolenker habe seinen Fahrfähigkeiten überschätzt, sagte die Gerichtspräsidentin weiter: «Man kann auf dem Strassenabschnitt keine Autos überholen, schon gar nicht zwei.»
An der Verhandlung am Mittwoch hatte der Staatsanwalt für den Lenker des PS-starken Sportwagens eine Freiheitsstrafe von fünf Jahren und zehn Monaten gefordert. Der Verteidiger plädierte auf eine bedingte Freiheitsstrafe von einem Jahr – wegen fahrlässiger Körperverletzung.
Der Sportwagenlenker, der unverletzt geblieben und mit dem Fahrzeug auf Probefahrt gewesen war, hatte mehrere Fahrzeuge auf der unübersichtlichen Bergstrecke überholt. Zeugen bestätigten die Raserei.
Eine Woche nach dem schweren Unfall auf der Bergstrecke zwischen Dornach SO und Gempen SO hatten rund 300 Velofahrende mit einer Protestfahrt mehr Sicherheit gefordert. Die Teilnehmenden appellierten in einer Petition an die Behörden, Überlandstrassen für Velos sicherer zu machen. Sie forderten ein Tempolimit von 60 km/h auf Strassen ohne abgetrennten Velo- und Fussweg. (sda)
Ich bin für konsequente Kontrollen. Da kann man gleich all die kriminell fahrenden und viel zu lauten Motorradfahrer rausnehmen, die eine wunderschöne Bergstrasse mit dem Hockenheimring verwechseln. Bei den Töffahrern ist mindestens jeder zweite entweder zu schnell oder viel zu laut. So könnte man diesen absolut asozialen Wohlstandshobby endlich Herr werden.