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Verbrechen

Betrüger knöpfen einem Schweizer bei grossangelegtem Betrug 240'000 Franken ab

Betrüger knöpfen einem Schweizer bei grossangelegtem Betrug 240'000 Franken ab

07.08.2022, 13:0107.08.2022, 13:12
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Betrüger haben bei einem Schweizer Gold im Wert von 240'000 Franken abkassiert, den Mann aber mit Falschgeld abgespiesen. Geklärt haben den Fall aus dem Jahr 2019 nun österreichische Ermittler. Das Opfer hatte den Betrug aus Angst zunächst nicht angezeigt.

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Die Betrüger haben dem Schweizer Gold abkauft und ihm im Gegenzug Falschgeld gegeben.Bild: sda

Die Ermittler waren Mitgliedern einer auf Vorauszahlungsbetrug spezialisierten Bande schon seit geraumer Zeit auf den Fersen, wie die österreichische Nachrichtenagentur APA am Sonntag berichtete. Die Gruppe setzte sich aus Mitgliedern von Familienclans serbokroatischer Abstammung in Belgien, den Niederlanden und Österreich zusammen.

Überwachungen im In- und Ausland führten die österreichischen Ermittler laut Mitteilung zu drei Verdächtigen. Einer davon war ein Telefonist, der mehrere Jahrzehnte von Wien aus aktiv war. Dieser hatte den Schweizer unter dem Vorwand lukrativer Investment- und Verdienstmöglichkeiten kontaktiert und dessen Interesse geweckt.

Es folgten den Angaben zufolge weitere Telefonate, bei denen das designierte Opfer mit angeblichen reichen russischen Geschäftsleuten sprach. Diese luden den Mann zu Geschäftstreffen nach Luxemburg und Frankreich ein, bei denen sie ihm auch Goldbarren abkauften. So gewannen sie offenbar das Vertrauen des Opfers.

Telefonist verurteilt

Der Betrug spielte sich letztlich in einem Hotel in Genua im Oktober 2019 ab. Die Täter machten dem Schweizer weis, dass sie ihm Gold im Wert von 240'000 Franken abkaufen würden und lockten ihn in die italienische Hafenstadt. Das Gold nahmen sie ihm dort ab und gaben ihm dafür einen Beutel mit vermeintlichem Bargeld. Das Opfer bemerkte aber erst nach dem Treffen, dass die Franken allesamt Blüten waren.

Der Mann erstattete keine Anzeige und gab Angst als Grund dafür an. Erst als die Wiener Ermittler Hinweise auf den Betrug erhielten, rückte der Schweizer mit seiner Geschichte heraus. Der Telefonist wurde bereits im Dezember 2020 am Wiener Landesgericht verurteilt. Bei weiteren Ermittlungen forschten die Ermittler zwei Komplizen aus, nach denen zuletzt weiter gefahndet wurde. (saw/sda/apa)

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15 Kommentare
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Bernhard Kuenzi
07.08.2022 13:39registriert Januar 2014
Geldgier ist meistens der Erfolgsgarant für dieses kriminelle Gesindel! Wer etwas weniger gierig ist, sein Hirn einschaltet, wird kaum auf solche Machenschaften hereinfallen. Genauso die Gewinnversprechen von 20-30% pro Jahr, da müssten die Alarmsirenen losgehen...
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bitzliz'alt
07.08.2022 18:20registriert Dezember 2020
Jede Schweizerbank kauft und verkauft Edelmetalle wie Gold völlig legal zu den jederzeit einsehbaren Tageskursen. Man muss schon ein bisschen blöd im Kopf sein, wenn man illegal und wegen ein paar Prozentli mit Golbarren im Gepäck ins nahe Ausland reist .....
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kleine_lesebrille
07.08.2022 16:44registriert Mai 2022
Als die Betrüger damals den Schweizer ùber den Tisch zogen, müssen sie sich sicher gesagt haben: „Wie kann an nur so naiv sein?“

Leider gehen die Betrüger sehr perfide vor und haben ein gutes Gespür bei Menschen, welche leichtgläubig sind und gerne Aufmerksamkeit bekommen möchten. Evtl. fühlte das Opfer mit der Zeit psychologisch eine Verpflichtung, um mit den Schlufi’s weiter Geschäfte abzuwickeln.
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