Schweiz
Wallis

Neuer Missbrauchsfall im Wallis aufgedeckt

Neuer Missbrauchsfall im Wallis aufgedeckt

05.04.2025, 17:28
Mehr «Schweiz»

Im Wallis ist ein neuer Missbrauchsfall aufgedeckt worden: Betroffen ist die römisch-katholische Ordensgemeinschaft der Spiritaner in Saint-Gingolph. Zunächst handelte es sich um einen Einzelfall. Inzwischen haben sich jedoch fünf weitere Betroffene beim Unterstützungsverein für Missbrauchsbetroffene gemeldet.

Saint Gingolph, Switzerland August 8, 2020 - Historic old village of Saint Gingolph. The village has a specific geographical position because it is separated by the border between France and Switzerla ...
Das Dorf Saint-Gingolph im Wallis.Bild: www.imago-images.de

Die Staatsanwältin Beatrice Pilloud sagte am Samstag auf Anfrage von Keystone-SDA, sie wolle sich alle anhören. «Ich bin überzeugt, dass sich jetzt, da andere Zeugnis abgelegt haben, weitere ehemalige Schüler melden werden», sagte Gabriella Looser Friedli vom Unterstützungsverein Sapec zu Keystone-SDA.

Der erste Missbrauchsfall wurde am 21. März durch den Regionalfernsehsender Canal 9 öffentlich gemacht. Der Fernsehsender veröffentlichte das Zeugnis eines ehemaligen Schülers der Missionsschule St-Gingolph, der nach eigenen Angaben im Jahr 1982 als 12-jähriger von einem Spiritaner-Priester missbraucht wurde. Die Tageszeitung «Le Nouvelliste» berichtete in der Samstagsausgabe über fünf weitere Opfer, die sich bei Sapec gemeldet haben.

Nach Angaben der Spiritaner ist der beschuldigte Priester mittlerweile verstorben. In einem auf ihrer Webseite veröffentlichten Schreiben baten die Ordensleute um Vergebung.

Sie seien sich der Schwere der von diesen Mitbrüdern begangenen Taten und des Leids, das die Opfer und ihre Familien ertragen müssten, bewusst, hielten sie fest. «Wir erkennen an, dass unsere Reaktion auf die Opfer dieser Missbräuche unzureichend und fehlerhaft war und dass dies die Würde des Menschen nicht respektiert», schreiben sie. Die Missionsschule schloss im Jahr 1982 ihre Türen.

Die sogenannte Missionsgesellschaft vom Heiligen Geist unter dem Schutz des Unbefleckten Herzens Mariens (kurz: Spiritaner) wurde 1703 gegründet. Nach eigenen Angaben arbeiten heute rund 2600 Spiritaner weltweit in 57 Ländern. (dab/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
4 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
4
In Schweizer Spitälern hapert es im Umgang mit Medizinprodukten
In einigen Spitälern hapert es im Umgang mit Medizinprodukten. Das liegt unter anderem an fehlender Weiterbildung des Fachpersonals und an mangelhafter Trennung von Reinzonen und Schmutzbereichen. Auch Cyberrisiken bleiben fast zur Hälfte ungelöst. Zu diesem Schluss kommt das Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic.
Zur Story