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Wetterkapriolen: Nach Wärme folgt jetzt viel Wind und Regen

Schluss mit Hitze: Für Basel und Aarau bestehen Unwetterwarnungen. 
Schluss mit Hitze: Für Basel und Aarau bestehen Unwetterwarnungen. Bild: KEYSTONE
Unwetter zieht auf

Wetterkapriolen: Nach Wärme folgt jetzt viel Wind und Regen

Für knapp eine Woche hat sich der Sommer vergangene Woche zurückgemeldet. Doch Sturmgewitter ziehen auf. Lokal wurden Unwetterwarnungen herausgegeben. 
20.07.2014, 22:0621.07.2014, 12:05
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Blitzartig ist die Sommerwoche in der Nacht auf Montag in der Schweiz zu Ende gegangen. Am Sonntagabend zogen vom Westen her Gewitter auf, die in der Nacht stellenweise starken Niederschlag und kräftige Windböen brachten - bei grossen regionalen Unterschieden. 

Gegen Morgen zeichnete sich eine erste Ruhephase ab, wie der Wetterdienst Meteo Schweiz auf Anfrage mitteilte. Doch in den 24 Stunden zuvor waren teilweise über 60 Millimeter Niederschlag niedergegangen, wobei es «auf engem Raum grosse Unterschiede» gegeben habe. 

So fielen etwa im freiburgischen Plaffeien 45,3 Millimeter, in Bern, wo bereits am Abend einige Meldungen wegen überfluteter Keller eingegangen waren, deren 44 Millimeter und in Buchs AG 40 Millimeter. Rund 45 Kilometer entfernt in Kloten waren es laut Messungen von Meteo Schweiz nur 11 Millimeter, und am Bodensee blieb es mit 0,1 Millimetern beinahe trocken. 

Eine Unwetterwarnung der Stufe rot für Teile des Tessins gab in der Nacht der private Wetterdienst Meteocentrale.ch heraus. In Robiei TI massen die Meteorologen denn auch knapp 64 Millimeter Niederschlag. 

Konzerte abgesagt 

Die Regenfälle wurden von kräftigen Windböen begleitet. Im Flachland erreichten diese vereinzelt Spitzengeschwindigkeiten von 87 Stundenkilometern in Egolzwil LU, wie der Wetterdienst MeteoNews mitteilte. Die Luzerner Polizei verzeichnete allerdings nur punktuell Einsätze - wegen überfluteter Keller im Luzerner Hinterland. Auf dem Bantiger bei Bern blies der Wind mit 94 Stundenkilometern. 

Auch das Wallis blieb nicht verschont. In Sitten erreichten die Böen Geschwindigkeiten von 85 Stundenkilometern. Die Kantonspolizei bestätigte Medienberichte, wonach am Abend mehrere Konzerte des Festivals «Sion sous les étoiles» im Stadion von Sitten abgesagt werden mussten. Patrick Bruel und Amel Bent hätten auftreten sollen. Schäden habe es keine gegeben. 

Laut Meteo Schweiz dürften sich am Montag die Niederschläge vor allem im Westen und dem Jura entlang sowie in Genf noch einmal verstärken. In der Nacht auf Dienstag könnten dann auch die östlichen Alpen von Regengüssen heimgesucht werden.

Eine Woche lang Sommer

Für knapp eine Woche hatt sich der Sommer vergangene Woche zurückgemeldet. Er verabschiedete sich am Sonntag mit einer heissen Nacht in den Föhntälern. 

Die höchsten Temperaturen wurden in Schattdorf UR mit 26,5 Grad gemessen, wie Meteonews meldete. Heiss war die Nacht mit 25,4 Grad auch in Buchs SG im Rheintal und in Altdorf UR mit 24,4 Grad. Aber auch in anderen Alpentälern sanken die Temperaturen nicht unter 20 Grad. Ist das der Fall, sprechen Meteorologen von einer Tropennacht.

Die warme Nacht folgte auf einen vor allem im Osten der Schweiz aussergewöhnlich heissen Tag. In Bad Ragaz SG war es am Samstag 34,9 Grad heiss und in Chur mit 34,7 Grad nur wenig kühler. Über 34 Grad wurden auch in Zürich-Oerlikon gemessen, in Basel-Binningen BL über 33 Grad.

Selbst in Lagen über 1000 Metern Höhe wurde es über 30 Grad warm, etwa an der Lenk im Berner Oberland und in Filisur GR. Im auf rund 1500 Metern liegenden Walliser Ferienort Crans-Montana VS kletterte das Quecksilber am Samstag auf 25,6 Grad; in Zermatt VS war es ebenfalls wärmer als 25 Grad. Die Nullgradgrenze kletterte auf 4300 Meter über Meer.

Der Celsius-Graben: In Zürich wars heiss, in Lausanne kalt

Die kurze Sommerwoche wurde am Sonntag jäh von einer Kaltfront unterbrochen. Das Quecksilber fiel verbreitet um 10 Grad. Vor allem in der Romandie und im Mittelland kletterten die Temperaturen nur knapp über die 20-Grad-Marke. Dagegen wurden in den Föhntälern laut MeteoSchweiz Temperaturen bis 30 Grad gemessen.

Im Verlauf des Tages fielen verbreitet Niederschläge. Betroffen waren besonders die westlichen Landesteile, aber auch im Mittelland und auf der Alpensüdseite gab es kurze und heftige Schauer und Gewitter. Für den Abend sind in der ganzen Schweiz weitere Niederschläge zu erwarten.

Der private Wetterdienst Meteocentrale.ch gab zudem am späteren Sonntagabend für die Regionen Aarau und Basel eine Unwetterwarnung der Stufe Rot heraus, wie der Wetterdienst am Sonntagabend mitteilte. Auf der Webseite naturgefahren.ch, dem Naturgefahrenportal der Schweizerischen Eidgenossenschaft, wurde in diesen Gebieten ein Unwetter der Stufe 3 auf einer Skala von 1 bis 5 erwartet, wie der Webseite am Sonntagabend zu entnehmen war. (sda/oku)

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