Schweiz
Wirtschaft

Novartis wächst auch im Q3 und kündigt Sandoz-Überprüfung an

Novartis wächst auch im Q3 – doch für Sandoz sieht es weniger rosig aus

26.10.2021, 07:3526.10.2021, 16:06
Mehr «Schweiz»

Der Pharmakonzern Novartis kehrt Schritt für Schritt zur alten Stärke zurück. Nach einem bereits guten zweiten Quartal sind Umsatz und Gewinn auch im dritten Jahresviertel weiter gestiegen. Den Ausblick für das Gesamtjahr hat der Konzern bestätigt.

ARCHIVBILD ZU DEN QUARTALSZAHLEN VON NOVARTIS, AM DONNERSTAG, 18. OKTOBER 2018 ---- Der Hauptsitz des Pharmakonzerns Novartis, aufgenommen am 11. Januar 2011 in Basel. (KEYSTONE/Gaetan Bally)
Der Hauptsitz des Pharmakonzerns Novartis in Basel.Bild: KEYSTONE

In puncto Zahlen steht für das dritte Quartal 2021 ein Umsatz von 13,0 Milliarden US-Dollar zu Buche. Das ist ein Plus von 6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, teilte der Konzern am Dienstag mit. Zu konstanten Wechselkursen (kWk) ergab sich ein Anstieg um 5 Prozent.

Dabei profitierte Novartis einerseits davon, dass Patienten wieder verstärkt zum Arzt gingen. Während der Pandemie hatten viele Arztbesuche aus Angst vor einer Corona-Ansteckung gescheut. Aber auch die Wachstumsträger Cosentyx und Entresto entwickelten sich weiter positiv.

Mit 10,6 Milliarden Dollar entfiel der Löwenanteil vom Umsatz auf die Pharmasparte Innovative Medicines. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Plus von 8 Prozent. Für die Generika-Sparte Sandoz weist Novartis Erlöse in Höhe von 2,4 Milliarden aus (-1%).

Operativ verdiente Novartis im dritten Quartal 3,2 Milliarden US-Dollar (+34%), während unter dem Strich ein Konzerngewinn von 2,8 Milliarden übrig blieb (+43%).

Für Analysten ist allerdings der um verschiedene Einflüsse bereinigte Kern-Betriebsgewinn wichtiger. Dieser fiel besser als vom Management in Aussicht gestellt aus und lag auch über dem AWP-Konsens der Analysten-Schätzungen.

Novartis stellt Generika-Division Sandoz auf den Prüfstand

Der Pharmakonzern Novartis will den Wert seiner Generikatochter Sandoz für die Aktionäre maximieren. Zu diesem Zweck hat das Management eine strategische Überprüfung der Sparte lanciert. Die Optionen reichen dabei von der Beibehaltung des Geschäfts innerhalb der Novartis-Gruppe bis hin zur vollumfänglichen Trennung.

Ergebnisse der Überprüfung will Novartis bis spätestens Ende 2022 kommunizieren. Das Generikageschäft von Novartis hat in den letzten Quartalen stark unter den Folgen der Covid-19-Pandemie gelitten. Trotzdem betonte das Management immer wieder die strategische Bedeutung von Sandoz für den Gesamtkonzern.

Im dritten Quartal ging der Umsatz von Sandoz noch geringfügig um 1 Prozent auf 2,4 Milliarden US-Dollar zurück. Das für Novartis als Kennzahl bedeutende operative Kernergebnis verminderte sich um 13 Prozent. Als Folge senkte der Konzern den Gewinnausblick für die Sparte. Neu wird für das operative Kernergebnis ein Rückgang im mittleren bis hohen Zehnprozentbereich erwartet. Bislang wurde ein Rückgang im niedrigen bis mittleren Zehnprozentbereich angepeilt.

Für den Umsatz wird weiter ein Rückgang im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich prognostiziert.

Für das Gesamtjahr bestätigt die Novartis-Führung ihre Ziele. So soll der Umsatz auf Konzernebene zu konstanten Wechselkursen im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen. Den operativen Kerngewinn will das Unternehmen im mittleren einstelligen Prozentbereich erhöhen. (saw/sda/awp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
19 Gesundheitstipps vom schlechtesten Arzt der Welt
1 / 21
19 Gesundheitstipps vom schlechtesten Arzt der Welt
«Wenn du Bauchschmerzen hast, bedeutet das, dass dein Magen etwas Öl braucht, um wieder wie geschmiert zu funktionieren. Iss viel Frittiertes und du wirst dich sofort besser fühlen!»
bild: twitter

Auf Facebook teilenAuf X teilen
Das könnte dich auch noch interessieren:
5 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
5
Die unglaubliche Geschichte eines mutmasslichen Abzocker-Managers der SBB
Vor sieben Jahren erhielt Elvetino-Chef Wolfgang Winter die fristlose Kündigung. Seither rätselt die Branche über die Vorwürfe. Jetzt wird bekannt, wie dreist er vorgegangen sein soll.

Wolfgang Winter war als Direktor der SBB-Tochterfirma Elvetino für über 100 Speisewagen und Bistros verantwortlich und verdiente dabei nicht schlecht: 240'000 Franken im Jahr. Doch er wollte mehr. Die Zürcher Staatsanwaltschaft beschreibt in einer Anklageschrift, wie er dabei kriminell geworden sein soll.

Zur Story