Die Ausgaben des Bundes für die Corona-Notfallkredite gehen in die Milliarden. Der Bund hat für die Kosten aus den Kreditausfällen im Jahr 2022 Rückstellungen von 1.1 Milliarden Franken gebildet, wie die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) auf Anfrage unter Verweis auf Angaben in der Staatsrechnung 2022 erklärt.
Die Höhe der Rückstellungen müsse zudem jährlich im Rahmen der Erstellung der Staatsrechnung überprüft werden, schreibt das EFK auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP. Die «Neue Zürcher Zeitung» (NZZ) hatte am Freitag berichtet, dass der Bund damit rechnet, für bis zu 11 Prozent der Kredite bürgen zu müssen.
Die gesamten Verluste des Bundes für die Covid-Solidarbürgschaften einschliesslich der Rückstellungen belaufen sich für die drei Jahre 2020 bis 2022 auf rund 1.78 Milliarden Franken, wie den Angaben weiter zu entnehmen ist.
Während der Corona-Pandemie hatte der Bund insgesamt Covid-19-Überbrückungskredite über insgesamt 16.9 Milliarden Franken gesprochen. Bis heute sind davon rund 7.4 Milliarden Franken zurückbezahlt, wie einer Webseite des Bundes zu entnehmen ist, die zuletzt Mitte Woche aktualisiert worden ist.
Weitere Kredite über rund 877 Millionen Franken sind bisher an die vom Bund eingesetzten Bürgschaftsorganisationen übergegangen, weil die Unternehmen diese nicht mehr bedienen konnten. Diese Bürgschaftsorganisationen müssen nun versuchen, die ausstehenden Forderungen einzutreiben.
Zudem laufen auch zahlreiche juristische Verfahren bezüglich dem Missbrauch von Corona-Krediten. Per Mitte Juni sind laut den neusten Angaben 2177 solcher Fälle nach erstatteter Strafanzeige offen, die ein Kreditvolumen von rund 260 Millionen Franken betreffen. Bereits abgeschlossen waren insgesamt 791 Strafverfahren mit einer Deliktsumme von etwa 66 Millionen Franken. (sda/awp)