Kantone und Gesundheitspolitiker fordern den Bund auf, die Immunität der Bevölkerung gegen eine Corona-Erkrankung systematisch zu überwachen. «Wir sollten nach Wegen suchen, wie wir den Grad der Immunität der Bevölkerung überwachen können», sagte die abtretende Präsidentin der Gesundheitskommission und Nationalrätin Ruth Humbel gegenüber der «SonntagsZeitung». Und für den Präsidenten der kantonalen Gesundheitsdirektoren, Lukas Engelberger, ist klar: «Ein systematisches Covid-Monitoring ist wünschenswert und muss jetzt mit dem Bund diskutiert werden.» Humbel und Engelberger haben damit eine Idee der Covid-Task Force des Bundes aufgenommen.
Der Aargauer Ständerat und FDP-Parteipräsident Thierry Burkart kritisiert den Drang von Bundesräten zur persönlichen Profilierung. Das gefährde die freie Diskussion und stelle das Prinzip der Kollegialität infrage, sagte Burkart gegenüber dem «SonntagsBlick». Burkart sprich sich für Stabilität bei den Gesamterneuerungswahlen der Landesregierung Ende nächsten Jahres aus. Man wähle grundsätzlich keine Bundesräte ab. Das sollte 2023 beibehalten werden. Es gelte auch für den Fall, wenn die Grünen nochmals zulegen sollten. Denn sitze eine Partei mehr im Bundesrat, mache das die Lösungsfindung nicht einfacher. Die SP sei eine Partei, die im ganzen Land fest verankert sei. Sie trage zur Stabilität bei.
Bei den linken Parteien haben Männer einen schweren Stand. Die Wählerinnen und Wähler von SP und Grünen bevorzugen oft weibliche und jüngere Kandidatinnen. Bei den letzten zwölf kantonalen Wahlen hat die SP 31 Sitze verloren, davon 30 Männersitze und einen Frauensitz. Bei den Stadtzürcher Parlamentswahlen waren sechs Männer abgewählt worden. Der SP brächen die Männer weg, sagte der Politologe Claude Longchamp in der «NZZ am Sonntag». Er beobachte, dass sich die Wählerbasis der Linken verändere. Laut dem jüngsten Wahlbarometer der SRG wählen derzeit 20 Prozent der Frauen SP, aber nur 14 Prozent der Männer. Die Situation dürfte sich bei den nächsten Eidgenössischen Wahlen Ende 2023 weiter zuspitzen.
Der Markt für Kryptowährungen boomt. Parallel dazu nimmt auch die Kriminalität zu. Sie hat im letzten Jahr ein Allzeithoch erreicht, wie die «SonntagsZeitung» berichtet. Auf Krypto-Adressen, die eindeutig mit illegalen Aktivitäten in Verbindung gebracht werden, sind im letzten Jahr rund 14 Milliarden Dollar eingezahlt worden. Das ist doppelt so viel wie im Vorjahr. Das zeigen Analysen von Chainalysis, eine US-Firma, die im Auftrag von Regierungen und Unternehmen illegale Aktivitäten mit Kryptowährungen aufspürt. Wertmässig am grössten war der Kryptobetrug vor den Diebstählen, bei denen sich Delinquenten in Plattformen und Transaktionen einhacken.
Der Streaming-Dienst Netflix hat im Januar die Preise in der Schweiz um rund 10 Prozent erhöht. Pro Monat zahlen Schweizerinnen und Schweizer für das Standard-Abonnenten neu 18.90 Franken, zwei Franken mehr als bisher. Pro Jahr macht das 226.80 Franken. Der «SonntagsBlick» hat diese Preise mit den Tarifen im Ausland verglichen. Dabei zeigt sich, dass das gleiche Abo in den Nachbarländern Deutschland, Italien und Österreich für nur 163.20 Franken zu haben ist und das, obwohl die Auswahl an Filmen und Serien dort sogar noch grösser ist. Die grosse Diskrepanz ruft die Stiftung für Konsumentenschutz auf den Plan. Sie hält die hohen Abo-Preise in der Schweiz für nicht nachvollziehbar.
Der Ausbau der erneuerbaren Energien stockt. Die Schweizer Stromkonzerne, die zum grössten Teil den Kantonen gehören, investieren lieber im Ausland. Die Kantone verdienen dort gutes Geld. Beim Streit um die Versorgungssicherheit halten sie sich zurück. Umweltministerin Simonetta Sommaruga sieht das anders. Der Bundesrat habe mit seiner Vorlage zur Sicherung der Stromversorgung und der Beschleunigung von Verfahren Investitionssicherheit geschaffen, sagte Sommarugas Departement gegenüber dem «SonntagsBlick». Es sei an den Eignern, die Investitionen auch tatsächlich auszulösen. Erstes Interesse für den Bau eines der drei geplanten Gaskraftwerkes hat laut «SonntagsZeitung» bereits die Papierfabrik in Perlen LU angekündigt.
Das Möbelhaus Ikea expandiert in der Schweiz. Namentlich in den Bergkantonen sieht der schwedische Konzern noch Potenzial, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet. In der Walliser Gemeinde Riddes soll bis im Herbst 2023 das zehnte Schweizer Einrichtungshaus entstehen. In Chur will Ikea im Oktober ein Planungsstudio für Küchen- und Möbel-Einrichtungen eröffnen. Die Berggebiete seien für Ikea sehr interessant, weil das Unternehmen dort näher bei den Besitzern von Ferienwohnungen sei, zitiert das Blatt den Ikea-Chef Jesper Brodin. Ikea hat im Schweizer Möbelmarkt einen Marktanteil von 11 Prozent. Nur 3 Prozent der Ikea-Kunden sind bereit, für umweltfreundlichere Produkte mehr zu bezahlen, sagte Brodin weiter.
Die beiden Schweizer Detailhandelskonzerne Migros und Coop zeigen sich offen für Gentech-Lebensmittel. Das eidgenössische Parlament diskutiert derzeit darüber, das Genom-Editing vom aktuell herrschenden Gentech-Moratorium auszunehmen. Neben Migros und Coop unterstützt auch der Agrarkonzern Fenaco diesen Vorstoss. Doch nun formiert sich Widerstand. Die Kampagnen-Organisation Campax hat Anfang Woche eine Petition lanciert, in der sie die Grossverteiler auffordert, die Finger vom «Gentech-Food» zu lassen. Der Geschäftsführer der Campax, Andreas Freimüller, pocht gegenüber der «SonntagsZeitung» auf das Mitspracherecht der Genossenschafterinnen und Genossenschafter. Migros und Coop müssten auf ihre Kunden hören.
Die Corona-Pandemie hat in den letzten zwei Jahren vielen Hochzeitspaaren den Gang auf das Standesamt und die Party im Anschluss daran verhindert. Jetzt haben viele Paare Nachholbedarf. Die Terminkalender der Festlokalitäten, der Musiker und der Fotografinnen sind über viele Monate hinaus voll, wie die «SonntagsZeitung» schreibt. Wer jetzt anfange zu suchen, sollte direkt das Jahr 2024 anpeilen, rät die Zürcher Hochzeitsplanerin Evelyne Schärer. Schon jetzt müssten die Paare Kompromisse machen, so etwa unter der Woche statt am Wochenende zu heiraten. Von den vielen Feiern profitieren Visagisten, Juwelierinnen, Gastronomen und Caterer. (saw/sda)
Manche wechseln den Namen, andere den Parteipräsidenten, aber so lange sich die Mehrheit der Parteien rechts der Mitte sich jeglicher lösungsorientierter Politik verweigern, wird sich in der schönen Schweiz auch nichts ändern.
Meines Erachtens müssten die Sitze wie folgt verteilt sein:
2 SVP (leider)
1 FDP
1 Mittte
1 Grüne
2 SP