Seit geraumer Zeit haben sich Schweizer Hobbyfunker über Musik in verschiedenen Stilrichtungen gewundert, die auf der eigentlich leeren UKW-Frequenz 87,5 im Grossraum Zürich gesendet wurde. Der Sender war rund um den Zürichsee bis nach Schaffhausen, im Aargau und im Glarnerland zu empfangen, die Frequenzkennzeichnung lautete auf «XXXXX».
«Auf der Autobahn von Thalwil bis Horgen perfekte Stereoqualität, von Horgen bis Wollerau blendet das Autoradio immer mehr gegen Mono. In Wollerau an erhöhter Lage mit drehbarer 5-Element einwandfreier Mono-Empfang, Stereo etwas verrauscht», heisst es in einem Funker-Forum über den Piratensender.
Am Donnerstag hat das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) den Sender mit Peilwagen und Handpeilgeräten ausfindig gemacht und beschlagnahmt, wie Sprecher Reto Hügli bestätigt: «Es handelt sich um einen Piratensender. Das Bakom hat die nötigen Massnahmen ergriffen, der Sender ist bereits nicht mehr ‹on air›.» Der Sender sei in Zürich stationiert gewesen.
Wer den Sender betrieben hat und welche Konsequenzen die Betreiber zu gewärtigen haben, ist unbekannt. Zum Standardprozedere gehört die Beschlagnahmung und Zerstörung des Senders. Das Bakom spricht für gewöhnlich empfindliche Bussen aus, wenn nicht konzessionierte Sender Frequenzen auf der UKW-Bandbreite belegen. Diese können bis zu 100'000 Franken betragen. (thi)