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Krankenkassenprämien steigen laut Comparis um fünf Prozent

«Prämienschock»: Krankenkassenprämien steigen laut Comparis um fünf Prozent

05.05.2022, 00:3005.05.2022, 13:14
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ARCHIVBILD ZUR INFORMATION DER SKS UEBER DIE KOSTENBREMSE BEI KRANKENKASSEN, AM MITTWOCH, 26. APRIL 2017 - Versicherungskarten verschiedener Krankenkassen, aufgenommen am 5. Juni 2009 in Zuerich, Schw ...
Bild: KEYSTONE

Die Krankenkassen dürften gemäss Comparis-Prognosen im Jahr 2023 ihre Prämien durchschnittlich um fünf Prozent anheben. Für diesen «Prämienschock» sei der politisch angeordnete Abbau ihrer Reserven verantwortlich.

Vielen Krankenkassen fehle nun das Reservepolster, um die aktuellen Kostenschwankungen abzufedern, schreibt der Onlinevergleichsdienst Comparis in einer Mitteilung vom Donnerstag.

Mit ihren Reserven hätten die Krankenkassen bis 2021 an den Kapitalmärkten hohe Renditen erzielen können. Damit hätten sie sowohl die Defizite des Versicherungsgeschäfts decken als auch ihre Reserven weiter erhöhen können.

«Mit einer Verordnungsänderung hat der Bundesrat im letzten Jahr den Druck auf die Versicherer erhöht, Reserven abzubauen, obwohl sich eine aussergewöhnliche Kostensteigerung abzeichnete», schreibt Comparis. Viele Krankenkassen hätten diesem Druck nachgegeben; sie hätten ihre Prämien zu tief angesetzt und als Folge davon ihre Reserven zu stark abgebaut.

Schwankungen beruhigen sich wieder

2023 dürften gemäss Comparis nun viele Versicherte in der Grundversicherung Rechnungen erhalten, die mehr als zehn Prozent höher ausfallen als im laufenden Jahr. Im Durchschnitt dürfte die nächste Prämienrunde laut des Onlinevergleichsdiensts mit einem Anstieg der Grundversicherungsprämien von fünf Prozent einhergehen.

Zwischen 2020 und 2022 schwankten die Kosten im Gesundheitswesen stark. Dies könne nur zum Teil mit der Covid-Pandemie und dem veränderten Angebots- und Nachfrageverhalten erklärt werden, heisst es in der Mitteilung.

Comparis geht davon aus, dass sich diese Schwankungen wieder beruhigen werden und sich das Kostenwachstum der medizinischen Leistungen zu Lasten der Grundversicherung in den nächsten Jahren im Bereich von zwei, drei Prozent einpendeln wird. (aeg/sda)

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102 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Santa
05.05.2022 06:26registriert Oktober 2015
Wundert mich nicht. Wenn ich von 2 Freunden weiss, die bei einer Versicherung und einer bei einer KK arbeitet. Beide im unteren Kader. Kleine Lohnerhöhung haben beide gekriegt. 1x 700.- und 1x 900.- und das Monatlich. Noch nicht vom Bonus gesprochen, der nach einem schlechten Jahr wegen Corona etc schlecht für beide waren. Wenn du da an die 20‘000.- ran kommst u d noch nicht mal 40 Jahre alt bist. Wo wird das noch Enden? KK, Banken und Versicherungen mit top Löhnen, der Rest kann dafür bluten und kann froh sein, wenn er mal was bei einer Lohnrunde erhält.
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ingmarbergman
05.05.2022 06:17registriert August 2017
Wer Bürgerlich wählt kann sich bei diesem Thema nicht beklagen.

Wir hätten eine Einheitskasse haben können, aber das Volk wollte das nicht. Dass die Prämien weiter steigen war klar.
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Bringyourlight
05.05.2022 05:52registriert März 2021
Die Krankenversicherungen scheffeln nebenbei Millionen aus Anlagen, verdienen sich dumm und dämlich mit Zusatzversicherungen und machen dann beim Bürger die hohle Hand. Mein ehem. Arbeitgeber verlor im 2020 rund 10'000 Kunden, verzeichnete aber ein Plus von 80 Millionen und erhöhte trotzdem schweizweit die Prämien. Wir brauchen dringend eine Komplettrevision der Grundversicherung mit abgespecken Leistungen, welche für alle Personen gleich viel kostet und staatlich aufgebaut ist. Nur wird dieses heisse Eisen keine Partei anfassen, obwohl es DAS Volksanliegen ist, die Lobby ist zu stark.
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