Zur Corona-Pandemie kommt mit dem Krieg in der Ukraine ein weiterer Faktor, der die Teuerung antreibt. Diese Unsicherheit wirkt sich auf den Umgang der Schweizer mit ihren Finanzen aus, wie eine Umfrage des Vergleichsportals Comparis zeigt.
Demnach geben 36 Prozent der Befragten an, dass die Inflation einen grossen bis sehr grossen Einfluss auf ihr Konsumverhalten und ihre Investitionen hat. Vier von fünf Teilnehmer geben an, dass sie die Teuerung als beunruhigend empfinden. Nur knapp 11 Prozent der Befragten lassen sich in ihrem Ausgabeverhalten gar nicht von der Inflation beeinflussen.
Gestiegen sind vor allem die Preise für Erdöl-Produkte wie Heizöl, Benzin und Gas. Eine Preisverschiebung nach oben macht sich jedoch auch bei Kleidern und Schuhen bemerkbar – verglichen mit Januar waren diese bereits 3,3 Prozent teurer als im Februar. Neben Produkten, die Erdöl beinhalten, sind auch andere Produktgruppen teurer geworden, weil sie zurzeit von Lieferengpässen betroffen sind. Das Bundesamt für Statistik verlautet im März eine Teuerung von 2,4 Prozent: so hoch wie zuletzt 2008.
Am stärksten bemerken Menschen mit geringem Einkommen die Teuerung. Wer monatlich mit einem Bruttoeinkommen von 4000 Franken auskommen muss, spürt auch vermeintlich geringe Mehrkosten stärker. In dieser Einkommensklasse geben sogar 58 Prozent an, dass die höheren Preise einen grossen bis sehr grossen Einfluss auf ihr Konsumverhalten hätten.
Dass das Thema der Teuerung noch nicht bei allen angekommen ist, hat laut Comparis einen grossen Einfluss auf den Umgang damit. Wer die aktuellen Preisentwicklungen beobachtet, macht sich eher Gedanken dazu und passt sein Konsumverhalten der Situation an.
Umgekehrt ergreifen Menschen, die gar nicht davon wissen, logischerweise auch keine Sparmassnahmen. Auch wenn die Teuerung in der Schweiz verglichen mit dem Ausland noch gering sei, werde das Thema wohl auch hierzulande noch an Bedeutung gewinnen, sagt der Comparis-Experte Michael Kuhn. (anb)