Weil der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse die SVP-Initiativen als wirtschaftsfeindlich darstellt und sich dagegen stellt, will die Partei offenbar einen Konkurrenzverband aufbauen. Schweizer Unternehmerverband solle er heissen, berichtete die SonntagsZeitung. In einem Monat solle ein definitiver Entscheid über die Gründung fallen.
SVP-Präsident Toni Brunner bestätigt die Stossrichtung: «Solche Pläne wurden an mich herangetragen.» Er zeigte sich froh, dass der neue Verband in der SVP eine «verlässliche wirtschaftspolitische Kraft» sehe und sie nicht ständig «in die Pfanne» haue – wohl eine Anspielung darauf, dass Economiesuisse etwa die SVP-Zuwanderungsinitiative vehement bekämpft hatte und auch im EU-Dossier eine andere Ansicht vertritt.
Niemand will sich als Kopf hinter der Idee outen, doch man gewährte der «SonntagsZeitung» Einblick in die Projektskizze: Ein Dutzend grösserer Schweizer Unternehmen soll sich demnach in der neuen Lobbyorganisation zusammenschliessen und eine Geschäftsstelle mit mehreren hunderttausend Franken alimentieren. Weitere Beiträge sollen auch «grössere Kampagnen» bei Abstimmungen ermöglichen.
SVP-Quellen teilten der Zeitung mit, dass der Verband, abgekürzt SUV, aus einer Unternehmer-Gemeinschaft herauswachsen soll, welche der Zürcher SVP-Nationalrat und Banker Thomas Matter einst aufgebaut hatte. Dieser Gruppen gehörten offenbar Alfred Schindler, Patron des gleichnamigen Liftunternehmens, und Ex-Denner-Chef Philippe Gaydoul an. (trs)