Schweiz
Wirtschaft

Analysten sind erschüttert: Credit-Suisse-Aktie stürzt ins Bodenlose – 4000 Jobs weg

Tidjane Thiam sieht sich mit dem Absturz der CS-Aktie konfrontiert
Tidjane Thiam sieht sich mit dem Absturz der CS-Aktie konfrontiert
Bild: EPA/KEYSTONE

Analysten sind erschüttert: Credit-Suisse-Aktie stürzt ins Bodenlose – 4000 Jobs weg

04.02.2016, 07:2204.02.2016, 17:20
Mehr «Schweiz»

Eigentlich hat die Credit Suisse gestern nur bekannt gegeben, was erwartet wurde. Das Urteil an der Börse fiel dennoch vernichtend aus. Die CS-Aktie fiel nach Bekanntgabe des Milliardenverlusts ins Bodenlose. 

Die Aktie der CS reagierte auf diese Neuigkeiten mit einem Absturz und hat historische Tiefpunkte erreicht. Zwischenzeitlich ist er auf den tiefsten Stand seit mehr als zwei Jahrzehnten gefallen. Nach 11.15 Uhr kostete eine Aktie nur noch 14,49 Franken und damit mehr als 12 Prozent weniger als am Vortag. Gemäss Händlern notiert das Papier auf dem tiefsten Stand seit 1992.

Ein «Desaster»

In Analystenkreisen zeigt man sich erschüttert, was die Geschäftsentwicklung im Schlussquartal anbetrifft. Andere Analysten reden gar von einem «Desaster». Die Erträge seien dem Unternehmen regelrecht weggebrochen, so heisst es. Wie die Zürcher Kantonalbank in einem Kommentar schreibt, konnte die Credit Suisse selbst die tiefen Erwartungen auf allen Stufen nicht erfüllen.

Die zweitgrösste Schweizer Bank hat gemäss den nackten Zahlen kein gutes Jahr hinter sich. Sie weist für 2015 einen Verlust von 2,9 Milliarden Franken aus, nach einem Gewinn im Vorjahr von 1,9 Milliarden Franken. Grund für diese tiefroten Zahlen ist dabei aber weniger die Gegenwart, sondern die Vergangenheit.

Börsenkurse widerspiegeln die Zukunft

Gemäss der Theorie widerspiegeln Börsenkurse aber nicht die Vergangenheit, sondern die Erwartungen. Demnach geben die Anleger dem neuen CS-Chef und seiner Strategie wenig Kredit. Vielleicht hat die Anleger aber auch ganz einfach erschreckt, was sie bisher geflissentlich übersehen haben. Diese Bank braucht nach der langen Ära des Thiam-Vorgängers Brady Dougan eine Renovation. Jetzt ist sie eingeleitet. Was sie taugt, kann sich jedoch nicht vor deren Umsetzung erweisen. (whr/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
21 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
MarGo
04.02.2016 08:54registriert Juni 2015
Ich versteh vom Bankgeschäft ja nicht all zu viel, aber bedeutet:
"...was laut CS vor allem auf die Turbulenzen an den Börsen und Verlusten im Anleihengeschäft zurückzuführen ist." nicht, dass die CS einfach Kohle mit Risikogeschäften verjubelt hat ohne Ende?
Und jetzt müssen die normalen Arbeiter dafür den Kopf hinhalten?
644
Melden
Zum Kommentar
avatar
BoingBoing
04.02.2016 09:21registriert September 2015
Thiam so "streichen wir einen teil von meinem lohn oder arbeitsstellen?"
kollege" hahaha ist das ne frage?"
552
Melden
Zum Kommentar
avatar
dracului
04.02.2016 07:35registriert November 2014
Befürchte, dass dieser Verlust wohlwissend geplant wurde und Teil von Thiams Strategie zur Neuausrichtung ist. Mir tun einmal mehr alle Mitarbeitenden leid, die diesen Umbauprozess durchleben müssen.
491
Melden
Zum Kommentar
21
Twint integriert Cumulus und Co. ins Bezahlen an der Ladenkasse – so funktioniert es
Twint versucht, Kundenkarten wie Migros Cumulus direkt in den Zahlungsvorgang an der Ladenkasse zu integrieren. Davon sollen Konsumenten und Händler profitieren.

2023 wurde an den Schweizer Ladenkassen fast doppelt so häufig mit Twint bezahlt als noch im Vorjahr. Mit ein Grund dafür dürfte sein, dass Nutzerinnen und Nutzer seit einiger Zeit unter anderem die Coop Supercard in der Bezahl-App hinterlegen können und beim Bezahlen mit Twint Treuepunkte sammeln, ohne zusätzlich das Kärtchen zücken zu müssen. Bislang konnten aber nur wenige Kundenkarten in der App hinterlegt werden. Das soll sich nun ändern.

Zur Story