In Schafisheim baut Coop ein neues Verteilzentrum mit Grossbäckerei. Doch auf der grössten privaten Baustelle der Schweiz werden Angestellte ausgebeutet, wie Recherchen vom «SonntagsBlick» zeigen. Elektromonteure aus Slowenien mussten ihrem Arbeitgeber Lohnanteile in bar zurückgeben und unbezahlte Überstunden leisten. Statt den nach GAV erlaubten 175 Stunden pro Monat arbeiteten sie bis zu 300 Stunden. Sie waren bei einer slowenischen Montagefirma angestellt, die am Ende einer Kette von Subunternehmen steht.
Coop trägt als Generalunternehmer die ganze Verantwortung. Mit dem Fall konfrontiert, schreibt ein Sprecher: «Wir tolerieren keine Gesetzverstösse und haben von der betroffenen Unternehmung eine sofortige lückenlose Aufklärung und die umgehende Begleichung allfälliger Ausstände gegenüber den Mitarbeitenden verlangt.» Der Grossverteiler scheint die Übersicht auf der Megabaustelle verloren zu haben.
Bereits vor zwei Jahren sorgte ein Lohndumpingfall bei Eisenlegern für Schlagzeilen. Eigentlich sollte eine Drittfirma, die von Coop engagiert wurde, die Einhaltung des Entsendegesetzes sicherstellen. (aargauerzeitung.ch)