Das Vermögen der 300 Reichsten in der Schweiz sinkt – und die Ikea-Familie fällt vom Thron
Die Schweiz bleibt ein Land der Superreichen. Und das, auch wenn die Reichsten hierzulande statt der Rekordsumme von 821 Milliarden Franken 2022 im laufenden Jahr «nur» noch 795 Milliarden besitzen.
Auf diese noch immer schier unvorstellbare Summe von 795’025’000’000 Franken kommt die «Bilanz» in ihrem jüngsten, am Donnerstag publizierten jährlichen Ranking der reichsten Menschen in der Schweiz.
Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr sind in der ganzen Schweiz laut Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) Waren und Dienstleistungen im Wert von gut 780 Milliarden Franken erwirtschaftet worden.
Stiftungsvermögen zählt nicht mehr zum Familienvermögen
Das Besondere am aktuellsten «Bilanz»-Rating: Die Familie des 2018 verstorbenen Ikea-Gründers Ingvar Kamprad steht nach 21 Jahren nicht mehr an der Spitze der Reichstenliste. Neue Nummer 1: Chanel-Mitbesitzer Gérard Wertheimer (mit 41–42 Milliarden Franken).
Grund ist laut «Bilanz» eine Neuberechnung des Familienvermögens der Kamprad-Brüder Peter (59), Jonas (57) und Mathias (54). Die Stiftung Ingka, welcher das weltweit tätige Einrichtungshaus Ikea gehört, liess dem Finanzblatt ausrichten, dass dessen Mittel neu «unter keinen Umständen zugunsten der Familie» mehr eingesetzt werden dürften.
Darauf sei jener, der Stiftung zugerechnete Teil des Familienvermögens, in dem Rating entsprechend reduziert worden. Trotz dieser Neuberechnung stehen die drei Ikea-Erben mit 13–14 Milliarden damit noch in den Top Ten des jüngsten «Bilanz»-Ratings. Doch ist dies laut «Bilanz» auch gleich die einfachste Erklärung für den Vermögensverlust der Reichsten in der Schweiz im laufenden Jahr.
Roche-Milliardäre verloren 4 Milliarden
Ebenfalls zu den grossen Verlierern des aktuellen Ratings zählen die Roche-Familien Hoffmann, Oeri und Duschmalé (26-27 Milliarden, -4). Dennoch bleiben sie mit ihrem Besitz auf Rang 2.
Rang 3 bleibt bei Klaus-Michael Kühne. Dieser hat innert Jahresfrist eine Milliarde gutgemacht und wird von der «Bilanz» neu mit einem Vermögen von 24-25 Milliarden Franken eingeschätzt.
Zu einem ganz anderen Schluss war erst im vergangenen Frühling das US-Magazins «Forbes» gekommen. Es kürte den 86-Jährigen, in Schindellegi (SZ) wohnhaften Deutschen mit 39,1 Milliarden US-Dollar kurzerhand zum reichsten in der Schweiz wohnhaften Menschen. Kühne ist ein Einzelkind und hat keine Nachkommen. Sein Vermögen wird nach seinem Tod in die gemeinnützige Kühne-Stiftung übergehen.
Um zu den 300 Reichsten in der Schweiz zu gehören, benötigt man ein Mindestvermögen von 100 Millionen Franken.
