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PK ab 15 Uhr: So will der Bundesrat Energie sparen

«Ich glaube, sie unterschätzen die Bevölkerung» ++ So will der Bundesrat Energie sparen

31.08.2022, 14:5831.08.2022, 16:09
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18:11
Forderungen nach Unterstützung für Unternehmen werden laut
Parteien und Verbände unterstützen die Bemühungen des Bundesrats, mittels einer Kampagne die Bevölkerung und die Wirtschaft zum Energiesparen aufzurufen. Allerdings werden auch Forderungen nach Unterstützungen für Unternehmen laut. Hier sind die Reaktionen:

Gastrosuisse etwa fordert, dass die Politik etwas unternimmt, um «die Kostenexplosion bei Strom und Gas zu dämpfen», wie der Branchenverband in einer Mitteilung von Mittwoch schreibt. Ansonsten seien zehntausende Unternehmen in ihrer Existenz bedroht. Es braucheSparmassnahmen, den Ausbau und die Sicherstellung der Produktion sowie «vermutlich auch eine Preisdeckelung», schreibt der Verband.
Gastrosuisse ist Gründungsmitglied der Energiespar-Allianz, die sich am Mittwoch formiert hat. Gleiches gilt für die Verbände Hotelleriesuisse und Schweiz Tourismus. Diese Verbände fürchten sich vor den Folgen für den Wintertourismus, sollte es zu einem Energiemangel kommen. Sie fordern in ihren Mitteilung, dass keine Anlagen geschlossen oder Geräte verboten werden. Gemeint sein dürften damit etwa Heizpilze für Terrassen.
ABD0019_20220819 - WEISSKIRCHEN - ÖSTERREICH: ZU APA0478 VOM 18.8.2022 - Das schwere Unwetter, das in anderen Bundesländern fünf Menschen das Leben gekostet hat, ist Donnerstagnachmittag auch über ein ...
Bild: keystone
Sollte es dennoch zu Einschränkungen, Verboten oder Kontingentierungen kommen, fordert der Hotelverband sofortige Unterstützungsmassnahmen wie Kurzarbeit. Der Verband erhält dabei Rückendeckung von der SP Schweiz. Sie verlangt, dass die Sparziele in eine Verordnung gegossen werden. Diese solle dann regeln, wie im Falle einer Verschärfung der Situation der Stromverbrauch temporär reduziert werden kann und wie Unternehmen allenfalls entschädigt werden.

Auch die Mitte sorgt sich um die Unternehmen. Aus ihrer Sicht könnten in Härtefällen ähnlich wie während der Covid-Krise kurzfristig Kredite gewährt werden. Zudem sei es angesichts steigender Energiepreise zentral, dass die Kaufkraft der Bevölkerung geschützt werde. Der Bundesrat müsse sofort Massnahmen einleiten.

Von den Parteien meldeten sich ausserdem die SVP, FDP und die GLP zu Wort. Die SVP fordert den Bundesrat auf sicherzustellen, dass die Grundbedürfnisse der Menschen und der Wirtschaft in allen Fällen gedeckt seien. Daneben wiederholt sie ihre Forderungen etwa nach einem Stromgeneral und einem ausserordentlichen Sondergipfel mit den Parteien, den Energieversorgern und den Wirtschaftsverbänden.

Die FDP zielte in ihrer Stellungnahme genau auf diese Forderung. Die SVP – aber auch die SP – sollten nicht ständig nach ausserordentlichen Sitzungen oder Sessionen schreien, sondern mit ihren Bundesräten einen Beitrag leisten, um die Energieversorgung der Schweiz sicherzustellen. Sie verwies dabei auf ihre Positionspapier von Februar, in dem die Partei etwa eine vollständige Strommarktöffnung forderte.

Die Grünen finden, dass beim Energiesparen auch Auktionen zum Zug kommen müssten. Dabei könnten Grossverbraucher anbieten, dass sie für einen bestimmten Betrag den Gas- und Stromverbrauch ihrer Anlagen senken und der Bund kaufe dann die günstigsten Sparangebote. So werde dort gespart, wo es am effizientesten sei, schreiben die Grünen in einer Mitteilung. Einschneidende Massnahmen wie Kontingentierungen könnten so verhindert werden.

Geäussert hat sich auch GLP-Parteipräsident Jürg Grossen. Er fragt sich in seinem Tweet, wo der Plan für eine Strommangellage bleibe. Immerhin habe der Bundesrat den Ernst der Lage beim Gas erkannt – «lieber spät als nie», schreibt Grossen. (sda)
17:37
Coop verzichtet auf Gebäude-Beleuchtung zu Weihnachten
Der Detailhandelsriese Coop wird ab September mehrere freiwillige Energiesparmassnahmen umsetzen. Unter anderem stellt das Unternehmen die Beleuchtung in den Läden nach Ladenschluss sofort ab. Und an Weihnachten werden die Coop-Gebäude nicht mehr mit Lichterketten beleuchtet.
ZUR COOP FILIALE IM EINKAUFSZENTRUM SEEWEN MARKT STELLEN WIR IHNEN HEUTE FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG --- The logo of retailer Coop at the Coop branch in the shopping center Seewen Markt in S ...
Bild: KEYSTONE
So würden rund um die kommende Festtagszeit die Weihnachts-Aussenbeleuchtungen der Verkaufsstellen nicht angezündet, heisst es bei Coop. Zudem macht das Unternehmen in all seinen Supermärkten, den Spezialformaten wie Coop to Go, Sapori oder Karma und den Fachformaten wie Fust, Jumbo oder Pronto das Licht sofort nach Ladenschluss aus.

Bei sämtlichen Büros, Verwaltungsgebäuden, Logistik-Zentren und Lager der Coop-Gruppe verzichtet Coop zudem per 1. September auf Leuchtreklamen und stellt die Temperaturen in Büros, Läden, Logistik und Lagern um zwei Grad tiefer. Coop gibt weiter an, seinen Mitarbeitenden demnächst eine Handlungsanweisung mit Tipps zum täglichen Stromsparen im geschäftlichen Umfeld zu geben. (awp/sda)
17:35
Post zieht 60 Leuchtreklamen die Stecker
Die Schweizerische Post zieht ab September bei den grössten Post-Leuchtreklamen in der Nacht die Stecker. Ausserdem senkt sie sowie ihre Tochtergesellschaften Postfinance und Postauto die Raumtemperatur um zwei Prozent. Die Post geht gemäss Mitteilung von Mittwoch davon aus, dass durch die tiefere Raumtemperatur in den Räumen der drei Unternehmen während der Heizperiode rund 8,8 Millionen Kilowattstunden Heizwärme gespart werden können. Daneben sollen die Mitarbeitenden für das Stromsparen sensibilisiert werden und etwa aufgefordert werden, keine Geräte im Standby-Modus zu halten und alle Lichter zu löschen.
ARCHIVBILD ZUM MEDIENGESPRAECH MIT POST CFO ALEX GLANZMANN ZU DEN QUARTALSTZAHLEN DER POST, AM DIENSTAG, 16. NOVEMBER 2021 - Das Logo der Post steht auf dem Dach des Paketzentrums, am Dienstag, 23. Se ...
Bild: keystone
Ausserdem gab die Post am Mittwoch bekannt, dass sie ab dem ersten September die 60 grössten Reklamen bereits ab 20 Uhr statt ab 22 Uhr ausschalten will. In den Morgenstunden gilt für die Leuchtreklamen ganz Lichterlöschen. Dieser Entscheid sei aber nicht in erster Linie aus Stromspargründen gefallen. Die Post will damit etwas gegen den «unnötig hellen Nachthimmel» unternehmen. Denn solch intensive Beleuchtungen beeinflussten etwa den Schlaf von Menschen negativ oder bringen die Lebensrhythmen von Tieren durcheinander. Vom Licht angezogene Insekten würden die Orientierung verlieren oder könnten an Erschöpfung sterben.

Das Löschen von Leuchtreklamen sei aber ein «Mosaikstein der Post», um einem allfälligen Energiemangel entgegenzuwirken, schreibt die Post. Wie genau die Situation in einem Fall eines Strommangels oder bei Gasknappheit aussehen wird, lasse sich nur nur schwer prognostizieren. Es gebe noch viele offene Fragen, etwa, wie viele Pakete und Briefe die Post zu diesem Zeitpunkt noch transportieren müsse oder ob der Schienenverkehr eingeschränkt oder die Telekommunikation eingeschränkt sein werde. Diese Fragen gelte es rechtzeitig zu klären. (sda)
16:09
Die Medienkonferenz ist beendet
Die Pressekonferenz des Bundesrats zur Kampagnenlancierung Stromsparen ist beendet.
16:09
Werde die Verordnungen noch in die Anhörung geschickt?
Die Verordnungen zum Strom: Nach Abklärungen mit den Akteuren wird die Verordnung vorbereitet. Beim Strom müssen die anderen Akteure noch eingebunden werden. Danach kann sie in die Anhörung geschickt werden.

Die Verordnungen zum Gas: Gas hat Priorität, da es dringender ist. Aber hier ist bereits vieles angesprochen und viele Akteure wurden bereits eingebunden.
16:05
Was ist mit finanziellen Anreizen?
Investieren in PV-Anlagen sei hoch im Kurs. «Aber uns geht es darum: Wir müssen unter allen Umständen Abschaltungen verhindern. Die Kampagne soll alle – Bevölkerung und Unternehmen – mitnehmen, damit die freiwilligen Massnahmen greifen.» Es soll darum gehen, jetzt zu sparen. Das sei im Interesse aller.

Die Spromspar-Massnahmen seien sehr effektiv und – das sei wichtig – kurzfristig umsetzbar. Das sei effektiver, als mittel-bis langfristige finanzielle Anreize.

Aber wären Entschädigungen nicht trotzdem wirksam, fragt die Journalistin.

«Es gibt bereits finanzielle Anreize. Wenn Energie beispielsweise wieder ins Netz zurückgegeben wird, ist dies bereits finanziell lohnend.» Aber zugeschnittene Entschädigungen seien noch nicht diskutiert worden. Sommaruga: Anreizsysteme habe der Bundesrat bereits ins Auge gefasst. Der Bundesrat werde dies in Angriff nehmen.
15:59
Viele Tipps zum Energiesparen
Auf der Webseite finde man dutzende Tipps, Strom zu sparen. Weshalb so viele Tipps?

«Es gibt eine Vielzahl an Massnahmen, und einzelne können einen grossen Beitrag leisten. Doch individuelle Unternehmen und Haushalte haben individuelle Möglichkeiten.» Deshalb wolle man die ambitionierten Ziele erreichen, indem man einen möglich breiten, vielfältigen Ansatz wählt. «Viele kleine Massnahmen können ebenfalls einen relevanten Beitrag leisten. »
15:55
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit für einen Mangel?
Parmelin: «Wir wissen alle, dass die Lage instabil bleibt.» Sie könne sich jederzeit entspannen oder verschärfen. Der Bundesrat beobachte und analysiere die Lage laufend.
15:54
Wie viel kostet die Kampagne?
«Wir sind in dieser Situation nicht am sparen und stellen die benötigten Mittel zur Verfügung.» Alles in allem habe die Kampagne bis jetzt 2.5 Millionen Franken gekostet. Folgekosten könne man jetzt noch nicht abschätzen.
15:52
Grosse Mitmachbereitschaft in der Schweiz
«Die Industrie ist auf Effizienz getrimmt.» Jetzt gehe es darum, wo kann man sonst noch sparen? In vielen Unternehmen gäbe es eine Bewegung, die Praxis noch weiter auszubauen. Es gebe eine grosse, freiwillige Mitmachbereitschaft, das mache die Schweiz aus.

Energieversorgungsunternehmen realisiere bereits viele Einsparungen. Aber auch Kantone, Städte und Gemeinden können einsparen. Der öffentliche Raum biete ebenfalls Potential zum Stromsparen (Aussenbeleuchtungen von Denkmälern abschalten beispielsweise).
15:48
Wie ist die Kampagne geplant? Mit Plakaten?
Wie will der Bundesrat die Kampagne an die Frau / den Mann bringen und wer hat sie enwickelt?

«Wir wollen die Kampagne mit Inseraten, Flyern, Plakaten und Videos der Bevölkerung gegenüber kommunizieren.» Aber es sei wichtig zu berücksichtigen, dass die Kampagne nicht nur seitens Behörden stattfinde, sondern breit getragen werde. Auch die beteiligten Unternehmen würden die Informationen via eigene Kanäle in die Breite tragen.

«Ja, wir haben mit der Beratungsfirma Scholz&Friends aus Berlin zusammengearbeitet für die Kampagne.» Es ging dabei vor allem darum, wie sich die Schweizer Bevölkerung verhalte und darauf wurde die Kampagne ausgerichtet.
15:44
Sollten es nicht verbindliche Angaben sein?
Habe die Pandemie nicht gezeigt, dass freiwillige Massnahmen nur zögerlich umgesetzt würden, fragt ein Journalist.

Sommaruga antwortet: «Ich glaube, sie unterschätzen die Bevölkerung. Die Wirtschaft und die Politik hätten bereits gut zusammengespannt und in der Bevölkerung sei grosse Bereitschaft vorhanden». Es sei jetzt nicht der Moment, um zu sagen, jetzt verbietet der Bundesrat.

Sie erklärt das binäre System der Schweiz: «Das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung kommt zum Zug, wenn die Versorgung nicht mehr funktioniert (also bei drohender oder eintretender Mangellage). Die Schweiz befindet sich zurzeit aber erst in einer angespannten Lage.»
15:41
In Deutschland gibt es klare Vorschriften. Weshalb in der Schweiz nicht?
Monika Rühl von der Economiesuisse: «Ich kann keine Schätzung machen, wie viel gespart werden kann durch die Kampagne. Wir befinden uns zurzeit in der Informieren-und-Sensibilisieren-Phase, noch nicht in der Krisenphase.» Die Massnahmen liessen sich mittels Prävention sehr gut umsetzen. Es brauche also keine Vorschriften, wenn die Massnahmen umgesetzt würden.
15:38
Zur Gasmangellage: Was hindert den Bundesrat daran, Gas ebenfalls zu sparen?
Parmelin: «Wenn wir heute die Gasverodnungen vorstellen, dann ist das ein zeitlicher Zufall. Alle möchten wissen, wenn wir den Krisenmodus übergehen müssen. Zurzeit ist die Lage zwar angespannt, aber es ist noch keine Krise.» Mit klaren Massnahmen des Bundesrats soll klar sein, wie bei einem Eintreffen einer Krise zu handeln ist.

Aber der Bundesrat wolle nur einschreiten, wenn es schlimmer wird, sagt Parmelin. Mit den einfachen Massnahmen und der Sensibilisierung der Bevölkerung dafür könne schon viel bewirkt und der Mangel bereits abgewendet werden.
15:34
Wie lässt sich überprüfen, ob die Kampagne erfolgreich ist?
Sommaruga sagt dazu: «Die Bereitschaft ist in der Politik und der Wirtschaft gross. Wir müssen uns nun alle wieder daran erinnern, was es bedeutet, eine Ressource zu schonen: Backen lieber mit Umluft statt Ober-und Unterhitze, nicht zu lange lüften, weniger heizen, Lichter löschen.» All dies sei rasch und einfach möglich.

Homeoffice könne beispielsweise Heizkosten in Büros sparen.
15:32
Wie sieht es beim Gas aus?
Sommaruga: «Es gibt Unterschiede beim Gas und Strom. Wir sind zu 100 Prozent beim Gas von Importen aus dem Ausland abhängig.» Die heute vorgestellte Aufklärungskampagne ziele auf den Strom ab, weil hier Einsparungen via Prävention sehr effizient seien. Bevor die zweite Stufe erreicht würde, die Strommangellage, werde die Kampagne wieder angepasst.

Sie wiederholen nochmals: Jede Kilowattstunde zähle.
15:29
«Im besten Fall verhindern wir eine Mangellage – mit Solidarität»
«Wir können bei den Importen nicht auf das Prinzip Hoffnung bauen». Der Stromverbrauch müsse jetzt gedrosselt werden, jede Kilowattstunde bleibe im Speichersee und werde nicht heute verbraucht. Die EU produziere 80 Prozent ihres Stroms mit Gas. Deshalb spare man somit auch Gas. «Wir sitzen alle im gleichen Boot», sagt Brupbacher. «Erfolgreich sind wir nur gemeinsam und im besten Fall verhindern wir eine Mangellage – mit Solidarität.»

Die Branche nehme die aktuelle Situation sehr ernst: «Die Versorgungsunternehmen spannen hier zusammen und setzen ihr Sparpotential um.» Günstig und sicher sei die Stromversorgung gewesen, aber jetzt müsse die Schweiz ihren Umgang mit Energie überdenken. Damit die Energiesparkampagne einen Erfolg wird, müssen wir alle zusammenspannen.
15:26
«Möglichst unbeschadet durch diesen Winter zu kommen»
Stefan Brupbacher, Direktor von Swissmem beginnt mit einer Redewendung: «Wer den Rappen nicht ehrt, ist den Franken nicht wert.» Es gäbe nebst den grossen Einsparungen auch viele kleine Möglichkeiten, Energie zu sparen. «Das ist ebenso wichtig für die Schweiz.» Ein Schulterschluss vieler Unternehmen und den Departementen sowie die Bildung von Allianzen sei sehr wichtig, um den Worst Case (die Abschaltung) zu verhindern.

In den Unternehmen seien bis zu 15 Prozent Einsparungen mit Anlagenoptimierung möglich. «Wir müssen alles machen, um möglichst unbeschadet durch diesen Winter zu kommen.» Brupbacher startet noch einen Aufruf: «Viele, die sich bis heute noch nicht gemeldet haben, sollen dies noch tun.»
15:22
Economiesuisse geht von immensen Schaden aus bei Mangel
Monika Rühl, Vorsitzende von Economiesuisse, spricht nun über den Schaden für die Wirtschaft: «Energie ist der unverzichtbare Antrieb unserer Wirtschaft.» Ohne sie seien grundlegende Dinge unseres Lebens gefährdet: Gesundheitseinrichtungen und Kommunikation beispielsweise.

Der soziale Frieden und Zusammenhalt wäre gefährdet, wenn eine Energiemangellage eintreten würde, sagt Rühl. Economiesuisse setze sich deshalb voller Kraft für die Kampagne ein.
15:18
Einheitlichere Regeln für die Kantone
Schmidt sagt: «Covid hat uns gezeigt, dass unterschiedliche Regeln in den Kantonen gelten.» Rundtische und Allianzen in den Kantonen rufen derzeit freiwillige Massnahmen zum Energiesparen ins Leben. All das soll helfen, im kommenden Winter genug Strom zu haben.
15:17
Abschaltungen möglichst verhindern
«Wir haben das Glück, dass wir heute vor einer angekündigten Krise stehen, deshalb können einschneidendere Massnahmen verhindert werden, wenn die Massnahmen zum Stromsparen umgesetzt werden», sagt Roberto Schmidt, Präsident der Konferenz Kantonaler Energiedirektoren (EnDK). So liessen sich Verbote oder gar Stromabschaltungen vermeiden. Solche Abschaltungen wären eine schwere Belastungsprobe und die Entscheidung, welche Unternehmen systemrelevant genug seien, sei sehr schwierig.

Genau deshalb seien jetziges Handeln entscheidend, und nicht erst im Winter.
15:14
Es gibt eine Hotline für Energiefragen
Parmelin weiter: «Die Webseite nicht-verschwenden.ch sowie eine Hotline sollen der Bevölkerung zur Verfügung stehen, um sich über allgemeine Fragen oder konkrete Massnahmen zum Energiesparen zu informieren.» Auch könne man eine E-Mail schreiben, wenn man Fragen hätte.
15:12
Nun spricht Parmelin
Parmelin zur Sparkampagne: «Jede Kilowattstunde zählt – ob eingespart, neu produziert oder nicht verschwendet.» Verschiedene Ämter, über 40 Akteure aus Politik und Wirtschaft, sowie der Energiesparallianz (30 Unternehmen, die die Sparmassnahmen aktiv unterstützen) sollen die nötigen Grundlagen schaffen, um eine Mangellage abzuwenden.

Das sei das Ziel, sagt Parmelin.
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15:10
Sommaruga: «Der Krieg hat gezeigt, wie verletzlich die Schweiz ist»
Das oberste Ziel sei es, dass die Schweiz gar nicht in eine Strommangellage geraten würde. Wasserkraftwerke und Ölvorräte sollen optimiert werden und die Gas-Branche soll zusätzliches Gas besorgen.

Auch habe sich der Bundesrat seit Monaten vorbereitet und die Massnahmen auf den kommenden Winter hin geplant: «Der Bundesrat hat einen Rettungsschirm in die Wege geleitet.» Und: «Der Krieg hat gezeigt, wie verletzlich die Schweiz ist.» Die Schweiz müsse mehr einheimischen Strom produzieren, um vom Ausland unabhängiger zu werden. Gemeinsam würde die Schweiz dies schaffen.
15:07
Sommaruga: 1 Grad Celsius weniger heizen
Bundesrätin Simonetta Sommaruga sagt: «Jetzt beginnt die Heizsaison und die Menschen sind zurück aus den Ferien.» Deshalb sollen die Tipps zum Energiesparen nun als Kampagnen in alle Regionen der Schweiz getragen werden.

Zwei Tipps gibt sie bereits bekannt:

- 1 Grad Celsius weniger Heizen
- Wasserkocher verwenden, statt Wasser in Töpfen aufheizen
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15:05
Sommaruga: Wir haben keine Engpässe
«Die Energieversorgung beschäftigt uns alle», sagt Bundesrätin Sommaruga. Seit Russland den Gashan zugedreht habe, sei die Situation unsicher und angespannt. Auch die AKW-Situation in Frankreich trage ihren Teil dazu bei.

Sommaruga: «Die Energie ist knapp. Verschwenden wir sie nicht und packen wir das gemeinsam an, damit alle gut durch den Winter kommen.» Alle könnten mithelfen, dass es für alle reicht. Sie stellt daraufhin die Sparmassnahmen vor. Das Motto der Kampagne: «Energie ist knapp. Verschwenden wir sie nicht.»
15:03
Die Pressekonferenz beginnt
In der heutigen Bundesratssitzungs-Medienkonferenz geht es im das Thema Energie und die Lancierung der Sparkampage.

Zur heutigen Bundesratssitzung finden zwei Medienkonferenzen statt. Um 15.00 Uhr präsentieren Energie- und Umweltministerin Simonetta Sommaruga und Wirtschaftsminister Guy Parmelin die Sparkampagne im Hinblick auf einen drohenden Strom- und Gasmangel. Um 16.30 informiert Parmelin über Bewirtschaftungsmassnahmen im Bereich Erdgas. (sda)

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91 Kommentare
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denkpause
31.08.2022 15:04registriert April 2021
Hoffentlich wird auch betont, dass aus ökologischer Sicht ein sinnvoller Umgang mit Ressourcen nicht nur in einer Mangellage sinnvoll ist … und nicht nur, wenn ökonomisches dafür spricht.
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Jeremy Liquidpsy
31.08.2022 15:36registriert November 2019
Solange Nachts alles beleuchtet ist kann ich das ganze irgendwie nicht ernst nehmen..
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Hector B.
31.08.2022 15:41registriert Februar 2022
In der Praxis wissen die einfachen Leute nicht erst seit Putins Krieg, wie man im Alltag spart und wie hart das ist. Es ist schon etwas schräg, wenn Leute mit fünfstelligen Monatslöhnen anderen erklären, wie man spare. Das wissen die längst sehr viel besser.
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