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Wirtschaft

Superreiche in der Schweiz werden noch reicher

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Die Reichsten in der Schweiz

1. Platz: Die Familie des Ikea-Gründers Ingvar Kamprad. Der Clan besitzt 44-45 Milliarden Franken und führt die Liste zum 14. Mal an.
quelle: epa / thord nilsson
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595 Milliarden für 300 Familien: Die Superreichen in der Schweiz sind noch superreicher geworden

27.11.2015, 00:0027.11.2015, 07:53
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Die Superreichen schwimmen im Geld: Trotz holprigen Aktienbörsen sind die 300 Reichsten der Schweiz in diesem Jahr nochmals um rund 6 Milliarden Franken reicher geworden. Insgesamt häufen sie ein Vermögen von 595 Milliarden Franken auf. Das ist ein Rekord, wie aus der jährlichen Spezialausgabe des Wirtschaftsmagazins Bilanz hervorgeht.

Die Reichsten wurden reicher, obwohl in diesem Jahr die Konjunktur gestottert habe, die Aktienbörsen schwach gewesen und die Rohstoffpreise abgestürzt seien. «Die Rahmenbedingungen für die Reichsten, noch mehr Reichtum aufzuhäufen, waren in diesem Jahr nicht allzu gut», schreibt die «Bilanz».

Die zehn Superreichsten
1. Familie Kamprad (44-45 Milliarden Franken)
2. Jorge Lemann (28-29 Mrd. Fr.)
3. Familien Hoffmann und Oeri (25-26 Mrd. Fr.)
4. Familie Brenninkmeijer (16-17 Mrd. Fr.)
5. Familie Bertarelli (12-13 Mrd. Fr.)​
6. Gérard Wertheimer (11-12 Mrd. Fr.)
7. Hansjörg Wyss (​11-12 Mrd. Fr.)
8. Charlene de Carvalho-Heineken (10-11 Mrd. Fr.)
9. Patrick Drahi (10-11 Mrd. Fr.)
10. Fürst Hans-Adam von und zu Liechtenstein (8-9 Mrd. Fr.)

Quelle: Bilanz

In der Schweiz leben 132 Milliardäre

Der Anstieg der Gesamtvermögen um 6 Milliarden Franken war denn auch deutlich schwächer als im Vorjahr. 2014 hatten die Gesamtvermögen noch um 25 Milliarden Franken zugelegt.

54 Reichste haben an Vermögen gewonnen in diesem Jahr, während 34 im Vergleich zum 2014 an Reichtum eingebüsst haben. Weit mehr als jeder dritte der 300 Reichsten, nämlich deren 132, ist Milliardär.

Das US-Magazin «Forbes», Beobachter globalen Reichtums, zählte im Frühling in 66 Ländern 1826 Milliardäre – 290 mehr als im Vorjahr. Mit anderen Worten: Jeder 14. Milliardär der Welt lebt in der Schweiz.

«Während bei uns die Milliardärsdichte konstant bleibt, nimmt sie in China rasant zu; im Paradies der Arbeiter leben bereits 213 Milliardäre», schreibt das Wirtschaftsmagazin.

Ikea-Besitzer zum 14. Mal ganz oben

1988 veröffentlichte die «Bilanz» ihr erste Rangliste der Reichsten, die damals jedoch nur die «Top 100» umfasste. Sie vereinigten ein Vermögen von 66 Milliarden Franken auf sich. Heute verfügen allein die zwei Reichsten mit geschätzt 72 Milliarden Franken über mehr Vermögen.

Zum 14. Mal an der Spitze steht die Familie Kamprad mit einem Vermögen zwischen 44 und 45 Milliarden Franken. Das sind 2 Milliarden mehr als vor einem Jahr. Der Ikea-Gründer Ingvar Kamprad aber auch seine Söhne wohnen zwar nicht mehr in der Schweiz. Die Söhne, die heute den florierenden Möbelgiganten leiten, besitzen jedoch den Schweizer Pass.

Die Familie von Ikea-Gründer Ingvar Kamprad führt das Ranking weiterhin an, auch wenn Vater und Söhne mittlerweile nicht mehr in der Schweiz leben.
Die Familie von Ikea-Gründer Ingvar Kamprad führt das Ranking weiterhin an, auch wenn Vater und Söhne mittlerweile nicht mehr in der Schweiz leben.
Bild: Reuters
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Der Roche-Clan fällt zurück

Auf Platz zwei hat sich Jorge Lemann vorgeschoben. 2015 wurde der Brasilien-Schweizer um weitere 3 Milliarden Franken reicher. Vor allem dank seiner Beteiligung am weltgrössten Bierkonzern Anheuser-Busch (AB) Inbev kommt er auf ein Vermögen von 28 bis 29 Milliarden Franken. AB Inbev will derzeit für über 100 Milliarden Franken den global zweitgrössten Brauer, SAB Miller, übernehmen.

Der Bierkönig vom Zürichsee hat die Familien Hoffmann und Oeri, die langjährige Nummer zwei, auf Rang drei verdrängt. Der Roche-Besitzerclan büsste wegen des leichten Schwächeanfalls der Pharmaaktien 1 Milliarde ein und steht nun mit 25 bis 26 Milliarden Franken zu Buche.

Glencore-Manager als Absteiger

Die Liste der Absteiger führt Ivan Glasenberg an. Der Chefhändler des Baarer Rohstoffkonzerns Glencore hat innerhalb von zwölf Monaten 3,25 Milliarden Franken verloren. Der seit vier Jahren andauernde Kurssturz der Glencore-Aktien hat sein Vermögen von einst 8,2 Milliarden im Jahre 2011 auf noch 2 bis 2,5 Milliarden Franken eingedampft.

Der steile Absturz der Aktien betraf auch andere Glencore-Manager. Gegenüber 2014 wurden die Vermögen des Zinkhändlers Daniel Maté und des Kupferbereich-Chefs Aristotelis Mistakidis um je 1,4 Milliarden Franken eingedampft. Die beiden Ex-Multimilliardäre kommen noch auf 800 bis 900 Millionen Franken.

Sinkende Rohstoffpreise bedrängen Glencore: Das Vermögen von Top-Manager Ivan Glasenberg schrumpfte in vier Jahren auf ein Viertel. Es sind aber immer noch mindestens 2 Milliarden Franken. 
Sinkende Rohstoffpreise bedrängen Glencore: Das Vermögen von Top-Manager Ivan Glasenberg schrumpfte in vier Jahren auf ein Viertel. Es sind aber immer noch mindestens 2 Milliarden Franken. 
Bild: TOBY MELVILLE/REUTERS

Zu den Hauptverlierern gehört im Weiteren der Wahl-Zuger Viktor Vekselberg: In zwölf Monaten musste der russische Investor eine Einbusse von gegen 3 Milliarden Franken hinnehmen. Mit noch 8 bis 9 Milliarden Franken ist er aus den Top Ten gefallen. Nicht einmal so sehr seine Schweizer Industriebeteiligungen als vielmehr die breit gestreuten Investments in Russland haben ihm wegen der dortigen Wirtschaftskrise und des Rubelzerfalls das Besitztum verhagelt.

Der Rubelzerfall setzt ihm zu: Der russische Industrielle Viktor Vekselberg.
Der Rubelzerfall setzt ihm zu: Der russische Industrielle Viktor Vekselberg.
Bild: KEYSTONE

Prominente Neuzugänge

Die Liste der Gut-Betuchten hatte auch in diesem Jahr einige prominente Zugänge. Diesmal sind es zwölf Reichste, die ein Mindestvermögen von 100 Millionen Franken ihr Eigen nennen. Darunter ist beispielsweise der Brasilianer Paulo Coelho, der in Genf lebt. Der Bestsellerautor hat bislang über 200 Millionen Bücher verkauft.

Nicht minder berühmt ist der Stararchitekt Santiago Calatrava, der im bündnerischen Ort Rossa das Bürgerrecht erworben hat, wie «Bilanz» schreibt. Auch Andrea Agnelli, der Spross der berühmtesten Industriellenfamilie Italiens, befindet sich auf der Liste. Der milliardenschwere Fiat-Erbe lebt im Tessin. (trs/sda)

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46 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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DerWeise
27.11.2015 00:12registriert Februar 2014
Na dann sparen wir doch gleich mal bei der Bildung der gemeinen Bevölkerung.

Dieses Land ist nicht mehr ernst zu nehmen.
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Yolo
27.11.2015 06:17registriert Mai 2015
und ich bin froh, wenn es vielleicht einmal wieder eine Lohnerhöhung gibt...
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Hackphresse
27.11.2015 05:26registriert Juli 2014
Boah
Die Müssen ja eeeeeecht haasaart gearbeitet haben. Ach du meine güte😱!
Vieeel fleissiger als alle anderen halt.😉
😂😂😂
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