Damit hat sich das Wachstum der Vermögen von Reichen abgeschwächt, wie aus dem 20. Weltvermögensreport der Beratungsgesellschaft Capgemini hervorgeht, der am Donnerstag veröffentlicht wurde. Im Jahre 2014 hatten eine starke Wirtschaftslage und steigende Börsenkurse die Vermögen der Reichen um 7.2 Prozent klettern lassen.
Zum ersten Mal habe die Region Asien-Pazifik Nordamerika als reichste Region überholt, sagte Capgemini-Spezialist Tobias Wolf vor den Medien in Zürich. In Asien-Pazifik hätten die Vermögen der Dollar-Millionäre um 9.9 Prozent auf 17'400 Mrd. Dollar zugelegt, während sie in Nordamerika lediglich um 2.3 Prozent auf 16.6 Mrd. Dollar gewachsen seien.
Der Wachstumstrend in Asien werde sich fortsetzen, sagte Wolf. Auf Platz drei lag wie bisher Europa mit einem Vermögen der Reichen von 13'600 Mrd. Dollar. Das sind 4.8 Prozent mehr als im Vorjahr.
Dagegen habe es in Lateinamerika einen Rückschlag gegeben, sagte Wolf. Wegen der Wirtschaftskrise und der Talfahrt von Brasilien schrumpften dort die Vermögen der Reichen 3.7 Prozent auf 7400 Mrd. Dollar. Im grössten Land Lateinamerikas litten die Vermögen unter der Einbruch von Währung und Börse.
Weltweit nahm die Zahl der Dollar-Millionäre 2015 um 4.9 Prozent auf 15.4 Millionen zu. Um diesem erlauchten Kreise anzugehören, muss man mehr als 1 Million Dollar Vermögen sein eigen nennen, wobei der selbst bewohnte Immobilienbesitz, Gemälde oder Luxusautos nicht mitgerechnet werden.
Auch in der Schweiz hat der exklusive Club der Reichen im letzten Jahr 15'400 neue Mitglieder erhalten. Insgesamt ist die Zahl der Millionäre hierzulande um 4.5 Prozent auf 358'500 gestiegen.
Damit hat die Schweiz den 7. Platz weltweit verteidigt und die Distanz auf Kanada vergrössert. Denn im flächenmässig zweitgrössten Land der Welt ging die Zahl der Dollar-Millionäre um rund 3 Prozent auf 321'000 zurück.
Kanada habe im vergangenen Jahr wirtschaftliche Probleme gehabt, sagte Wolf. Zudem sei die dortige Börse nicht gut gelaufen und der kanadische Dollar habe sich abgewertet.
Dagegen seien in der Schweiz die steigenden Immobilienpreise und die höhere Sparquote die Wachstumstreiber der Vermögen gewesen, sagte Wolf. Als Bremse habe sich indes die schwache Konjunktur erwiesen. Der Frankenschock habe keine Rolle gespielt, sagte Wolf. Die Schweizer Börse habe nur kurz negativ reagiert und der Frankenkurs zum US-Dollar sei stabil geblieben.
An der Spitze der Weltrangliste rangieren wie bisher unangefochten die USA, die 4.46 Millionen Dollar-Millionäre zählen. Dahinter folgt Japan auf Platz zwei mit 2.72 Millionen Reichen vor Deutschland mit 1.2 Millionen Reichen.
China auf Platz vier hat erstmals die Grenze von 1 Million Millionären geknackt (1.03 Millionen). In den Top-4-Ländern wohnen 61 Prozent der weltweiten Millionärsgemeinde.
In Europa leben 4.2 Millionen Reiche. Das sind 4.8 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch in den von der Schuldenkrise gebeutelten Ländern wie Italien (+4 Prozent) oder Spanien (+8 Prozent) stieg die Zahl der Millionäre.
Auch die Aussichten für die Reichen sind prächtig. Bis 2025 dürften die weltweiten Millionärsvermögen die Marke von 100'000 Mrd. Dollar überschreiten, prognostiziert Capgemini. (rar/sda)