Expertinnen und Experten rund um den Globus sind sich einig: Um die Pandemie zu beenden, braucht es eine Impfung.
Doch selbst der beste Impfstoff und die schnellsten Impfzentren nützen nur bedingt, solange sich die Bevölkerung nicht beteiligt.
Am Dienstag öffneten die Impfzentren im Kanton Zürich. Weit gefehlt, wer dachte, die Zentren seien von Impfwilligen überrannt worden. Von den bisher 90'000 verfügbaren Terminen waren am Mittwoch 18'000 noch frei.
Liebe Ü65, es hat noch 18‘000 freie Impftermine im April! Liebe Kinder und Enkel sagt es den Eltern bzw. Grosseltern weiter 😉
— Natalie Rickli (@NatalieRickli) April 7, 2021
Und für alle Impfwilligen empfehlen wir die Registration auf: https://t.co/RshCQomAgj https://t.co/mX160gf6Qh
Die Skepsis gegenüber der Corona-Impfung scheint auch über die Zürcher Kantonsgrenzen hinaus nach wie vor gross. Laut der jüngsten Umfrage des Forschungsinstituts Sotomo steigt die Impfbereitschaft zwar leicht an. Von den rund 50'000 befragten Menschen aus allen Landesteilen wollen sich 44 Prozent impfen lassen. 20 Prozent lehnen die Impfung ab, 28 Prozent sind unschlüssig.
Die Unsicherheit ist verständlich. Wen verunsichert diese fürchterliche Situation, in der wir seit über einem Jahr drin stecken, nicht? Noch nie durchlebte die Welt eine Katastrophe in der Art, wie sie die Corona-Pandemie darstellt. Das bisher für Menschen unbekannte Sars-CoV-2-Virus trifft auf eine globalisierte, eng vernetzte, digitalisierte Welt. Das stellt die Gesellschaft, Politik und Wirtschaft vor Herausforderungen, für die Krisenstäbe keine Handlungsanleitungen aus der Schublade zaubern können.
Monatlich, nein wöchentlich müssen Lösungen gefunden werden für Probleme, die sich uns vorher so noch nie gestellt haben. Es ist eine Fahrt durch den Nebel auf Sicht. Welche Massnahmen wirken, welche Verhaltensregelungen Sinn ergeben, wie wir unseren Alltag organisieren, müssen wir immer wieder neu herausfinden. Dazu informieren wir uns, wägen ab, treffen Entscheidungen – auch wenn wir viele Dinge nicht verstehen, weil die Thematik einfach so verflixt komplex ist.
Zum Glück gibt es Virologinnen, Epidemiologen, Impfforscherinnen, Biostatistiker, Genomik-Expertinnen. Das Sars-CoV-2 Virus mag neu sein, doch Forschungsmaterial zur Verbreitung und Bekämpfung von Viren gibt es reichlich und die Wissenschaft beschäftigt sich seit mehreren Jahrzehnten mit dem Thema.
Darum der Appell: Hör auf die Wissenschaft. Auf diejenigen, die sich am profundesten mit der Angelegenheit auskennen. Auch wenn einzelne emeritierte Professoren, anthroposophische Hausärztinnen oder selbsternannte Experten Zweifel säen. Skeptiker finden sich immer. Doch wichtige medizinische oder technologische Errungenschaften verdanken wir nur in einigen wenigen Fällen einem genialen Einzelnen, als vielmehr dem wissenschaftlichen Konsens.
Auch bei den Impfungen. Sie gehören zu den grössten medizinischen Errungenschaften der Menschheitsgeschichte. Ihnen verdanken wir es, dass wir nicht mehr an Pocken, Polio, Tetanus und Keuchhusten erkranken und elendig dahinsiechen. Diese sehr schweren und gefährlichen Krankheiten gelten heute in Europa glücklicherweise weitgehend als ausgerottet.
Auf diesem grossen Wissen und Erfolg fusst der schnelle Durchbruch der Covid-19-Vakzine. Dank hohen staatlichen Beiträgen konnten Impfforscherinnen seit Beginn der Pandemie ungehindert ihr volles Potenzial ausschöpfen. Um Zeit zu gewinnen, liessen sie Testphasen parallel laufen und abertausende Probanden antraben. Arzneimittelbehörden stockten ihr Personal auf, um die Forschungsergebnisse im Eiltempo überprüfen zu können. So kam es, dass innert kürzester Zeit mehrere potente Impfstoffe gegen das Coronavirus entwickelt werden konnten. Und dass sie die am besten erforschten sind, die es in der Entwicklung von Impfstoffen je gab.
Es ist eigentlich ganz simpel: Eine Impfung verhindert, dass sich Menschen unkontrolliert mit dem Coronavirus anstecken. Das rettet nicht nur Menschenleben, sondern verhindert auch schwere Krankheitsverläufe oder Folgen wie Long-Covid. Zudem kommt es nicht zu einer Überbelegung der Spitäler mit Coronapatienten und andere, dringende medizinische Eingriffe müssen nicht verschoben werden. Und das Beste: Mit einer Impfung erhalten wir unser normales Leben zurück. Restaurantbesuche, Party, Grosseltern umarmen, Reisen. Darum hör auf diejenigen, die wissen, wovon sie sprechen – und lass dich impfen.
Das globale Ausmass dieser Pandemie ist vermutlich unvergleichbar, aber dass es die grösste Katastrophe sein soll, es je gegeben hat, finde ich doch sehr fraglich...
Achja ich darf ja noch warten bis irgendwann der Stoff kommt. Hmmmm im Juni vielleicht? Aber danke für die Erinnerung, wie zynisch nett...