Der September-Vollmond hat verschiedene Namen: Herbstmond, Erntemond, Maismond. Dieses Jahr wird er auch Roter Maismond genannt.
Denn am Abend des 7. September erwartet uns am Himmel ein besonderes Schauspiel: Der Vollmond leuchtet blutrot. Und das für mindestens 30 Minuten.
Die Färbung entsteht, weil der Mond mitten einer totalen Mondfinsternis aufgeht. Der Mond tritt dabei in den Schatten der Erde. Das Sonnenlicht, das durch die Erdatmosphäre gebrochen wird, erreicht den Mond aber trotzdem – und lässt ihn von der Erde aus blutrot erscheinen. Eine totale Mondfinsternis ist nur möglich, wenn Sonne, Erde und Mond auf einer Linie liegen.
Die totale Mondfinsternis beginnt vor Sonnenuntergang um 19.31 Uhr und endet um 20.53 Uhr. Der Mond taucht allerdings je nach Standort erst zwischen 19.43 und 19.58 Uhr auf. Der Höhepunkt der rötlichen Färbung wird um 20:11 Uhr erwartet.
Grundsätzlich ist der Blutmond in der gesamten Schweiz sichtbar, besonders gut zu erkennen ist er in höheren Lagern, wie etwa auf dem Säntis. Bei guten Sicherverhältnissen lässt sich das Himmelsspektakel mit blossem Auge beobachten – ein Teleskop ist nicht notwendig.
Schweizweit stehe die Chancen gut, eine spektakuläre Mondfinsternis zu beobachten. Es erwartet uns überwiegend sonniges, klares Spätsommerwetter mit milden Temperaturen – perfekt, um die Mondfinsternis draussen zu beobachten.
Ein Blutmond (totale Mondfinsternis) tritt weltweit etwa ein- bis zweimal pro Jahr auf. Allerdings lässt das Phänomen von der Schweiz aus nicht immer beobachten. Einerseits will die Finsternis tagsüber stattfindet oder sie partiell ist, also nicht der ganze Mond rot gefärbt wird. Einen kompletten Blutmond sieht man in der Schweiz deshalb nur alle paar Jahre.
Wer diese Finsternis verpasst: Die nächste findet in der Schweiz am Silvesterabend 2028 statt.
Im All dreht sich eine ganze Menge. Die Erde dreht sich um sich selbst, zugleich umkreist sie die Sonne, während sie selber vom Mond umkreist wird. Dieses komplexe Zusammenspiel von Drehungen bestimmt, welcher Himmelskörper wann und wo vom Licht der Sonne beschienen wird. Der Mond leuchtet selber nicht, was wir als Mondschein wahrnehmen, ist reflektiertes Sonnenlicht.
Wenn die gesamte Mondscheibe hell und rund als Vollmond am Himmel steht, blicken wir aus der gleichen Richtung auf unseren Trabanten, aus der das Sonnenlicht kommt. Bei dieser Konstellation, die man Opposition nennt, stehen Sonne, Erde und Mond auf einer Linie; das heisst, Sonne und Mond befinden sich auf gegenüberliegenden Seiten der Erde. Eigentlich müsste in diesem Fall die Erde dem Sonnenlicht im Weg stehen und den Mond mit ihrem Schatten verdunkeln. Das geschieht tatsächlich, allerdings nur selten – eben dann liegt eine Mondfinsternis vor.
Der kegelförmige Erdschatten, der naturgemäss immer von der Sonne wegzeigt, läuft in rund 1,4 Millionen Kilometer Entfernung von der Erde in einer Spitze aus. Die Mondbahn verläuft weit näher bei der Erde, der Kernschatten (Umbra) der Erde ist in Mondentfernung allerdings schon rund achtmal kleiner. Gleichwohl übertrifft der Durchmesser des Kernschattens jenen des Mondes um beinahe das Dreifache.
Der Halbschatten (Penumbra), der den Kernschatten wie ein Ring umgibt, ist in dieser Entfernung etwa so breit wie ein Monddurchmesser (knapp 3500 Kilometer). Dass der Mond normalerweise nicht in den Kernschatten der Erde gelangt, liegt daran, dass seine Bahn nicht genau auf der gleichen Ebene wie die Erdumlaufbahn (Ekliptik) liegt, sondern ihr gegenüber um etwa 5° geneigt ist. Im Extremfall ist der Mond 37'000 Kilometer von der Ekliptik entfernt und zieht ober- oder unterhalb des Erdschattens vorbei. Nur in zwei Punkten (den sogenannten Knoten) schneidet seine Bahn bei jedem Umlauf die Ekliptikebene. Zu einer Mondfinsternis kommt es immer dann, wenn ein Vollmond nahe genug an einen dieser beiden Schnittpunkte kommt. Diese Konstellation tritt pro Jahr etwa zweimal ein.
Es gibt unterschiedliche Typen von Mondfinsternissen – je nachdem, durch welche Teile des Erdschattens der Mond zieht:
Partielle Halbschattenfinsternis: Der Mond passiert lediglich den Halbschatten der Erde. Bei diesen relativ häufigen Ereignissen trübt sich die Mondscheibe nur unmerklich ein.
Totale Halbschattenfinsternis: In diesen seltenen Fällen tritt der Mond vollständig in den Halbschatten der Erde ein, berührt aber den Kernschatten nie. Der Teil des Mondes, der dem Kernschatten näher ist, wird dabei deutlich stärker verdunkelt.
Partielle Kernschattenfinsternis: In gut einem Drittel der Fälle passiert der Mond mit einem mehr oder weniger grossen Teil seines Durchmessers den Kernschatten der Erde, der auf der Mondoberfläche als stark abgedunkelter Kreisbogen sichtbar wird.
Totale Kernschattenfinsternis: In fast 30 Prozent aller Mondfinsternisse tritt der Trabant vollständig in den Erdschatten ein; die Mondscheibe trübt sich dann stark ein.
Bei der Mondfinsternis am 7. September 2025 handelt es sich eine totale Halbschattenfinsternis.
(cst / dhr)