Schweiz
Wissen

Forschung Uni Basel: Feinmotorische Bewegungen verändern das Gehirn

Wie Feinmotorik-Training das Gehirn verändert

12.06.2019, 14:52
Mehr «Schweiz»
ZUR MELDUNG, DASS DER STAENDERAT IN DEN KOMMENDEN VIER JAHREN 395 MILLIONEN FRANKEN IN BILDUNG UND FORSCHUNG INVESTIEREN WILL, STELLEN WIR IHNEN AM DIENSTAG, 13. SEPTEMBER 2016, FOLGENDES ARCHIVBILD Z ...
Forschung der Uni Basel: Feinmotorische Bewegungen verändern das Gehirn. (Archivbild)Bild: KEYSTONE

Forschende der Uni Basel haben entdeckt, wie das Erlernen von Greifbewegungen das Gehirn verändert. Sie beschreiben Nervenzellen im Mittelhirn, deren Verbindungen beim Üben der Bewegungen stärker werden. Die Erkenntnis könnte auch bei Parkinson eine Rolle spielen.

In den ersten Lebensjahren beginnen Kinder zunächst grob, dann immer feiner nach Gegenständen zu greifen und sie zu bewegen. Aber auch Erwachsene können feinmotorische Bewegungen durch Üben verbessern. Dieses Training verändert das Gehirn, und zwar speziell eine Gruppe Nervenzellen in einer Region des Mittelhirns namens Nucleus ruber, wie Forschende der Universität Basel nun durch Versuche mit Mäusen herausgefunden haben. Davon berichten sie im Fachblatt «Nature Communications».

Das Forschungsteam um Kelly Tan hat in dieser wenig erforschten Hirnregion eine neue Population von Nervenzellen identifiziert, die sich durch das Erlernen feinmotorischer Bewegungen plastisch verändert, wie die Universität am Mittwoch mitteilte. Das Üben neuer Greifbewegungen stärke die Verbindungen zwischen diesen Nervenzellen. «Dadurch wird beim Lernen neuer feinmotorischer Bewegungen die ausgeführte Bewegung optimiert und im Gehirn quasi als Code gespeichert», liess sich Tan zitieren.

In weiteren Untersuchungen wollen die Forscherin und ihr Team nun prüfen, wie robust diese gestärkten Nervenzellverbindungen sind und ob sie sich zurückbilden, wenn die erlernte Bewegung nicht mehr ausgeführt wird.

Ausserdem könnte der Nucleus ruber auch bei der Parkinson-Krankheit und den damit verbundenen motorischen Störungen eine Rolle spielen, hiess es weiter. Tan und ihre Mitarbeitenden wollen daher prüfen, ob die Neuronen des Nucleus ruber bei Parkinson-Patienten verändert sind und ob sich die entsprechenden Nervenzellverbindungen durch Feinmotorik-Training wieder stärken liessen. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das sind die besten Universitäten der Welt
1 / 22
Das sind die besten Universitäten der Welt
Das Magazin Times Higher Education ermittelt jedes Jahr die besten Universitäten weltweit. In der aktuellen Ausgabe (2021) zum sechsten Mal auf Platz 1: Universität Oxford (UK).
quelle: wikicommons / peter trimming
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Das könnte dich auch noch interessieren:
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
Missbrauchs-Studie hat auch für Reformierte Folgen – so viele Austritte wie noch nie

2023 sind in der Deutschschweiz so viele Menschen aus den reformierten Landeskirchen ausgetreten wie nie zuvor. Die Entwicklung ist gemäss einer Umfrage auch die Folge der Diskussionen um sexuellen Missbrauch in der römisch-katholischen Kirche.

Zur Story