Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat wegen einer neuen Variante der Mpox-Viren in Afrika die höchste Alarmstufe aktiviert. Sie hat eine «Gesundheitliche Notlage internationaler Reichweite» (PHEIC) ausgerufen.
Alles, was du dazu wissen willst.
Die Sorge der WHO bezieht sich unter anderem auf eine neue Virus-Variante, die Ende 2023 im Osten der Demokratischen Republik Kongo entdeckt worden ist. Es handelt sich um eine Sublinie der Mpox-Klade I (römisch eins), namens Ib.
The emergence of a new clade of #mpox, its rapid spread in eastern #DRC, and the reporting of cases in several neighbouring countries are very worrying.
— Tedros Adhanom Ghebreyesus (@DrTedros) August 14, 2024
On top of outbreaks of other mpox clades in DRC and other countries in Africa, it’s clear that a coordinated international… pic.twitter.com/u2DSV6fitj
Sie könnte ansteckender sein als bisherige Varianten und schwerere Krankheitsverläufe auslösen. Detaillierte Studien dazu stehen noch aus. Mpox der Klade I wurden in den vergangenen Monaten in Burundi, Kenia, Ruanda, Uganda, Sambia, und Simbabwe entdeckt. Ausserhalb Afrikas infizierten sich Menschen aus Schweden, Indien, Thailand, Grossbritannien und Deutschland. Dort musste am 16. Dezember 2024 eine Schule schliessen, weil sich zwei Kinder über ein Familienmitglied angesteckt hatten.
Die afrikanische Gesundheitsbehörde CDC meldete aus der Demokratischen Republik Kongo und Nachbarländern in diesem Jahr bereits mehr als 47'000 Verdachtsfälle und mehr als 1000 Todesfälle (Stand 7. Dezember 2024). Im Labor nachgewiesen wurde nur ein kleiner Teil davon. Sie hat aber für Afrika schon eine Notlage ausgerufen.
Konkrete Folgen hat die Notlage-Erklärung nicht. Vielmehr soll es Behörden in aller Welt alarmieren, damit sie sich auf mögliche Ausbrüche vorbereiten.
Es zeigt aber, dass die WHO das Risiko sieht, dass sich die Mpox nach 2022 erneut international ausbreiten und in mehreren Ländern zum Gesundheitsrisiko werden können. Die WHO folgte der Empfehlung von unabhängigen Mpox-Experten, die auf WHO-Einladung im sogenannten Notfallausschuss getagt hatten, wie WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf sagte.
Die Ansteckungsgefahr in der Schweiz sei sehr klein, hiess es vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Mehrheit der Risikopersonen in der Schweiz sei geimpft. Zu den Risikopersonen gehören Männer, die Sex mit Männern haben und Trans-Personen mit häufig wechselnden Sexualpartnern.
In der Schweiz ist laut BAG zudem genügend Impfstoff vorhanden und die Zahl der Fälle ist stabil. Es kam hierzulande im Sommer 2022 erstmalig zu zahlreichen Mpox-Infektionen. Seit Herbst 2022 werden nur noch sporadisch Fälle gemeldet, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) auf seiner Webseite schreibt.
Ja, es gibt zwei Impfstoffe. Der Impfstoff gegen das Pockenvirus schützt auch vor einer Infektion mit dem Mpox-Virus. Das Virus ist mit dem klassischen Pockenvirus (Variola-Virus) verwandt. Das Problem ist laut der WHO aber, dass es bei weitem nicht genügend Dosen des Impfstoffs gibt, vor allem nicht in Afrika.
Mpox hiessen früher Affenpocken, weil sie zufällig erstmals bei Affen nachgewiesen worden waren. Die WHO hat den neuen Namen festgelegt, weil sie Krankheiten weder nach Tieren noch Ländern benennen, in denen sie entdeckt werden, um Diskriminierungen vorzubeugen.
Das Virus ist mit dem klassischen Pockenvirus (Variola-Virus) verwandt. Es löst vor allem Hautausschlag, aber auch Fieber aus und kann vor allem für Kinder tödlich sein. Das Virus breitet sich unter anderem durch Sexualkontakte aus.
(ome mit Material der SDA)