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Wer als Deutscher in der Schweiz die Weltmeisterschaft verfolgen will, fühlt sich praktisch wie zu Hause: Es ist überhaupt kein Problem, einen Ort zu finden, an dem man mit ganz vielen Landsmännern und -frauen die Spiele verfolgen und feiern kann. Dort trifft man sogar auch auf einige Schweizer, die sich ebenso über einen deutschen Sieg freuen.
Doch wie viel deutsches Fantum verträgt die Schweiz tatsächlich? Diese Frage habe ich mir gestellt, als ich mein Auto für die WM startklar machen wollte.
«Deutschenhass» in der Schweiz hin oder her. Ich persönlich habe davon noch nie etwas zu spüren bekommen, also werde ich wohl auch im Deutschlandtrikot rumlaufen – und mein Auto entsprechend schmücken.
Wenn nicht gerade Deutschland spielt, drücke ich durchaus dem Schweizer Team die Daumen. Das zeige ich gerne – beispielsweise mit kleinen Schweizerkreuzen auf den Fingernägeln. Versöhnlich, nicht wahr? Aber auch am Auto kann so eine Beschwichtigungsflagge sicher nicht schaden. Also kaufe ich zu den Deutschlandfahnen noch ein paar Schweizer Exemplare dazu.
Mein erster Gedanke dazu war: «An der Fahrerseite befestige ich die Schweizer Flaggen. Denn das ist die Seite, die die entgegenkommenden Autofahrer sehen können – und hier in der Schweiz sind das sicher mehr Schweizer als Deutsche. Das kommt sicher gut an.»
Doch was ist, wenn das Auto parkiert am Strassenrand steht – allein und völlig schutzlos? Irgendwie habe ich keine Lust, dass ein schlecht gelaunter Fussballfan seinen Frust mit einem Schlüssel an meinem Autolack auslässt. Nicht, dass ich den Schweizern per se derartigen Vandalismus vorwerfen würde. Aber wir alle wissen doch, dass gerade beim Thema Fussball die Emotionen gerne mal hoch- oder gar überkochen.
Lösung: Die Beifahrerseite – und damit jene, die zum Trottoir zeigt, wenn das Auto auf einem Parkplatz steht – wird mit den Schweizer Fahnen ausgerüstet.
Optisch bin ich mit dem Gesamtkonzept zufrieden. Albern genug, dass ich mir überhaupt solche Gedanken gemacht hab. Doch fahrtechnisch werde ich jetzt leider ausgebremst. Denn die Schweizer Flagge, die an meinem rechten Aussenspiegel befestigt ist, ist nur für maximal 50 km/h zugelassen. Bei dem deutschen Pendant gibt es keine Geschwindigkeitsbegrenzung. Irgendwie kein Wunder – bei den Autobahnen ist es ja auch nicht anders ...